Rezension

Unterhaltungskrimi, Rachefeldzug eines ehemaligen Mobbingopfers

Tod der Angst - Marlene Menzel

Tod der Angst
von Marlene Menzel

Bewertet mit 3 Sternen

Der 8jährige Sam spielt mit seiner großen Schwester und ihren Freunden Verstecken im Wald. In der Dämmerung bekommt Sam Angst. Er wird nicht gefunden, hat Angst vor der Dunkelheit und ein Knacken kommt immer näher. Es stellt sich heraus, dass seine Schwester und ihre Freunde ihm übel mitspielen und das Ganze dann noch auf Video aufnehmen und den Film in der Schule zeigen. Mobbing pur.

25 Jahre später ist Sam auf einem Rachefeldzug und knöpft sich nach und nach seine ehemaligen Peiniger vor... Leider ist das durch den Prolog ziemlich vorhersehbar. Der Augenmerk liegt daher auch eher auf der in den Mordfällen ermittelnden Polizei, darunter dem Detective Leonard Carter, der nebenher auch noch Probleme mit der rücksichtslosen und ziemlich arroganten Irene Anderson, dem "langbeinigen Haifisch", bekommt, in die er verliebt ist. So drehen sich große Teile der Handlung auch um diese "Hassliebe", was die Spannung aus dem Krimi rausnimmt.

Die Stellen mit Sam fand ich dagegen gelungen, auch wenn seine Motivation und Methoden doch etwas drastisch erscheinen, aber das kennt man ja auch aus anderen Krimis, daher ist es in Ordnung.

Bei einigen Ereignissen stellt sich mir auch die Frage nach der Wahrscheinlichkeit und Durchführbarkeit, die dann zugunsten der außergewöhnlichen Kreativität bei den Morden doch etwas in den Hintergrund gerät. Wenn man den Krimi als reine Unterhaltung und zur Entspannung liest, und nicht weiter drüber nachdenkt (oder zu analysieren anfängt), ist das aber okay.

Fazit: Das Buch ist ein Erstlingswerk und als solches bewerte ich es milder als bei einem erfahrenen Krimiautoren. Ingesamt ist es gut durchdacht und der Erzählstil angemessen. Leider war mir die Handlung etwas zu vorhersehbar und dazu war die Liebesgeschichte nicht so meins. Den fehlenden Realismus fand ich dagegen nicht so schlimm, da so ein Krimi ja nur unterhalten soll. Das gelingt hier gut und daher ist der Krimi zur Unterhaltung und für Zwischendurch zu empfehlen.