Rezension

Vampire Academy 05, Spirit Bound - Vor Anspannung fast gestorben

Vampire Academy 05 - Richelle Mead

Vampire Academy 05
von Richelle Mead

Bewertet mit 5 Sternen

Eines muss ich schnell loswerden: Ich denke, dass jeder Buchnarr eine Vorliebe, aber auch eine Abneigung für bestimmte Dinge in Büchern hat. Manche mögen keine kitschigen Liebesgeschichten, Krimis oder Historische Romane. Andere können einen Schreibstil in Präsens nicht ab oder bevorzugen die dritte Person, als die Ich-Perspektive. Ich lese alles. Wirklich alles, vom historischen Roman bis hin zur kitschigen Schnulze. Es ist mir egal was ich lese, hauptsache ich halte eine gute Geschichte in den Händen.

Allerdings gibt es eine Sache, die ich wirklich WIRKLICH verabscheue, hasse, zum kotzen finde: unnötige, verletzende Dreiecksgeschichten. Was gibts denn da zu entscheiden??? DIE große Liebe gegen das Trostpflaster? Halloo? Ist doch sonnenklar! Aber egal. Das ist Geschmackssache und wer's mag soll es auch mögen. Mich reizen Dreiecksgeschichten nicht besonders, sie können mir sogar das ganze Buch verderben.

Als ich die ersten Seiten von "Seelenruf" las, wurde mir schnell klar: Oh nein, Dreiecksgeschichte! Da bahnt sich doch glatt was an. Ich kann aber mit Bestimmtheit sagen, dass Richelle Mead ihre Story nicht mit einem dämlichen Liebeschaos verhunzt, ganz im Gegenteil. Die Geschichte bleibt durch und durch wunderbar und in sich schlüssig. Ich bin weiterhin ein absoluter Fan, und wenn ich (Ich-Hasserin-blöder-Dreiecksgeschichten) so etwas sage, dann ist die Liebesstory wirklich immer noch gut.

Zur Story: Spannend! Spannend! Spannend! Seelenruf steht seinen Vorgängern in nichts nach und dem Leser erwartet wieder ein reines Nervenchaos. Ich war teilweise so angespannt, dass man sich in der Bahn bei mir sogar erkundigte ob "alles in Ordung" sei, so starr saß ich auf meinem Platz. Gut das ich viel in der Bahn lese, bei mancher Stelle hätte ich gut ein Taschentuch gebraucht. In "Seelenruf" ereignet sich eine Aktion nach der anderen. Jedes mal frage ich mich, wie es die Autorin bloß schafft dieses Level aufrecht zu erhalten, ohne den Zauber ihrer Geschichten zu verlieren. Ich weiß nicht wie sie es macht, aber sie schafft es. Ich kann nur bei wenigen Fortsetzungen behaupten, dass sie fantastisch sind und das ist Vampire Academy definitiv.

Lissa: In den beiden Bänden zuvor, trat sie nur am Rand auf, ganz anders als in Band eins. Doch nun ist Lissa back und ich bin richtig stolz auf sie, so ergreifend ist ihre Rolle in "Seelenruf". Durch Lissa tritt wieder ein wichiger Aspekt in den Vordergrund: wahre Freundschaft. Ihre innige Beziehung zu Rose ist ein wichtiger Teil der Geschichte und für mich persönlich ein ganz besonders schöner.

Rose: Sie ist mir wirklich unheimlich sympathisch. Ich mag ihre aufbrausende Art und ihre Kampflust. Keine Heilige und deswegen genau richtig. In diesem Band muss sie wieder viel erleiden und ich hoffe wirklich, dass Rose nach allem ein glückliches Ende finden wird (mit Dimitriii <3)

Adrian: Ein charmanter Charakter, dem ich zuvor nicht besondere Beachtung geschenkt habe. Ich kann ihn irgendwie nicht ernst nehmen, für mich war er eher eine erheiternde Person, wie eine Art Klassenclown. Seine Situation erinnert mich sehr an Mason. Er ist nur ein Lückenbüßer bwz. Trostpflaster. Daher empfindet man Mitleid mit ihm, da er doch sehr sympathisch und liebenswürdig ist. Dennoch wird er wohl nie an Dimitri herankommen. Roses Gefühle für Dimitri, ihre gemeinsame Geschichte, alles wird mir stärker und richtiger vorkommen, als Roses kleine Zuneigung zu ihm. Man mag Adrian, doch hat er nicht annähernd die Wirkung wie Dimitri. Und auch wenn alles tragisch scheint, hoffe ich doch sehr an ein Happy End. Nach all den schrecklichen Ereignissen, die den Freunden widerfahren, würde mich das wirklich happy stimmen.

Christian: Lissas und Christians Liebesgeschichte ist mein kleines Highlight. Ich liebe diesen Ozera-Jungen mit der Fähigkeit Strigoi in Brand zu stecken. Mead erschafft wirklich tolle Charaktere.

Dimitri: Immer wenn es um Dimitri geht freue ich mich wie ein kleines Kind, um sogleich wieder mitzuleiden. Ich will nicht viel verraten, es war allerdings ein "Bahnmoment".

Total fies ist es jedoch, dass "Seelenruf" mit einem gemeinen Cliffhanger endet. Bisher waren die Bände in sich abgeschlossen, aber "Seelenruf" lässt einiges offen, man will die Leser wohl auf die Folter spannen. Nun ich bin wahrhaft GESPANNT.

"Nun die Zukunft verändert sich ständig. Wenn wir keine Entscheidungsfreiheit hätten, hätte es auch keinen Sinn zu leben.