Rezension

Verwesung – Simon Beckett

Verwesung - Simon Beckett

Verwesung
von Simon Beckett

Endlich: Der vierte David Hunter Fall!
In „Verwesung“ verknüpft der Autor die kriminalistische Handlung mit der tragischen Vergangenheit der Hauptfigur.

Der Anthropologe David Hunter, frisch gebackener Familienvater, soll bei der Suche nach Opfern eines Serienmörders helfen. Das Besondere: Der Tatort liegt mitten in einem Moorgebiet und der Täter ist bei der Suche anwesend. Die Polizeiberaterin Sophie versucht mit psychologischen Mittel Einfluss auf Jerome Monk zu nehmen und ihn zu einer Zusammenarbeit zu bewegen. Doch dieser hat 3 Morde an jungen Mädchen gestanden und macht nicht gerade einen reumütigen Eindruck. Er nutzt die erstbeste Unaufmerksamkeit des Ermittlungsteams und kann in die Tiefen des Moores fliehen. Der Ermittler Terry Conners wird für die verpatzte Aktion verantwortlich gemacht, was für seine Karriere das Ende bedeutet. Für David Hunter ist an dieser Stelle nichts mehr zu tun und er kehrt zu seiner Familie zurück. Doch dieser Fall soll ihn in seinem Leben nicht mehr loslassen. Er verliert auf tragische Weise seine Familie und 8 Jahre später tauchen Sophie, Terry und auch Jerome Monk erneut in seinem Leben auf. Sophie versucht nachwievor die Monk-Opfer zu finden und bleibt dabei nicht unbeobachtet. Terry ist suspendiert worden, aber auch er verfügt über wichtige Informationen zu dem Fall und ist alles andere als eine vertrauenswürdige Person. Der Fall wird wieder aktuell und mit jedem Tag im Moor seltsamer und auch gefährlicher.

Simon Beckett schafft es nicht nur durch das Setting eine ganz besondere Stimmung in diesem Buch zu entwickeln. Als Leser fühlt man sich betroffen, bedrückt, verängstigt und vieles mehr. Viele Gefühle brodeln unterschwellig mit und man sollte immer auf der Hut sein. Nicht nur vor dem Serienkiller, von dem man fast schon erwartet, dass er auf der nächsten Seite plötzlich auftaucht, vielmehr vor den menschlichen Verfehlungen und Fehleinschätzungen, die unglaublich schreckliche Konsequenzen haben werden.

Persönlich hat mir an diesem Kriminalfall gefallen, dass Simon Beckett es geschafft hat, sich und seine Figur neu zu erfinden. Als Fan seiner vorherigen Werke habe ich mit einer bestimmten Sorte von Kriminalroman gerechnet. Zu lesen bekam ich etwas ganz anders und ich bin nicht enttäuscht gewesen. Zwar vermisse ich ein wenig die forensischen Aspekte, die den Anthropologen so ausgemacht haben, aber dafür entschädigen die vielen psychologischen Raffinessen und die ausgefeilten Charaktere.

Lassen sie sich einfach auf den neuen Beckett ein und genießen sie diese unglaubliche mysteriöse Stimmung und gruseln sich vor den Charakteren!

Kommentare

Sebastian Kretzschmar kommentierte am 25. Juli 2013 um 20:57

Hab eine Weile gebraucht, da rein zu kommen. Aber sobald es unterirdisch wird, wird's richtig gut ;-)
Insgesamt fand ich die drei Vorgängre aber besser.