Rezension

Viel besser als erwartet

The Other Side of the Sky – Die Göttin und der Prinz -

The Other Side of the Sky – Die Göttin und der Prinz
von Amie Kaufman

Bewertet mit 4 Sternen

Das Duo aus Amie Kaufman und Meagan Spooner 
Ich hatte, um ehrlich zu sein, nicht erwartet, dass mir das Buch so gut gefallen würde. Das Hörbuch „lag“ nun schon eine Weile auf meinem SUB und irgendwie fand ich einfach keinen richtigen Zugang. Obwohl ich den Klappentext echt vielversprechend fand. Das Cover wiederum fand und finde ich noch immer überhaupt nicht ansprechend, vielleicht habe ich deswegen immer wieder das Hörbuch in meiner App überblättert. 
Aber in der Stimmung auf eine lockere YA-Fantasy-Geschichte gab ich dem Hörbuch nochmal eine Chance. Und wurde wirklich sehr positiv überrascht. 
Nach kürzester Zeit hatte mich die Geschichte eingesogen und ich war Feuer und Flamme, mit Nimh auf Abenteuer zu gehen. Normaler Weise habe ich eher hohe Erwartungen, die vereinzelte Bücher dann nicht halten können. Hier hatte ich kaum Erwartungen und wurde einfach mitgerissen. 

Was mir besonders gut gefallen hat, ist das Spiel mit zwei so vollkommen verschiedenen Weltansichten. Nimh und North sind mit einem vollkommen anderen Blick auf die Welt aufgewachsen und müssen sich im Laufe der Geschichte mehr und mehr auf den jeweils anderen einlassen, um die Welt des anderen zu verstehen. Während Nimh mit einem festverwurzelten Glauben aufgewachsen ist und Magie für sie eine Selbstverständlichkeit ist, ist North mit dem Gewissen aufgewachsen, dass es für alles eine wissenschaftlich fundierte Erklärung gibt und weit entwickelte Technik zum alltäglichen Leben dazugehört. Religion trifft auf Wissenschaft und Magie auf Technik sozusagen. Eine spannende Prämisse, die ich ganz gut umgesetzt fand.

Die Geschichte ist in wechselnder Perspektive von Nimh und North geschrieben und dabei wirklich sehr konsistent. Norths Zweifel an der Magie und der Versuch, alles auf „wissenschaftliche“ Weise zu erklären, fand sich mehr oder weniger das gesamte Buch hindurch in seiner Perspektive. 
In schon einzelnen Details sind in ihrer jeweiligen Perspektive Unterschiede zu erkennen, so verweden Nimh und North zum Beispiel unterschiedliche Redewendungen oder müssen Bezeichnungen erst noch lernen. 

Das Erzähltempo variiert schon sehr. Zu Beginn ist es etwas langsamer, nimmt dann immer mal wieder kurz an Fahrt auf und zum Ende hin überschlägt es sich dann fast. Beim Hören fand ich es leider etwas anstrengend. Zum einen den eher langsamen Einstieg, zum Ende hin geschah mir dann vieles einfach zu schnell und hektisch. Vielleicht ist es bei einem gedruckten Buch ein wenig anders.
Das Ende wiederum fand ich sehr vielversprechend, den Cliffhanger habe ich leider so schon kommen sehen, jetzt möchte ich natürlich unbedingt erfahren, wie die Geschichte weitergeht.