Rezension

Viel zu vorhersehbar

Season Sisters – Frühlingsgeheimnisse -

Season Sisters – Frühlingsgeheimnisse
von Anna Helford

Bewertet mit 2.5 Sternen

Aufgrund von Drogenmissbrauch und -verkauf wird die vierundzwanzigjährige Spring Season zu 140 Sozialstunden verurteilt. Diese soll sie bei der alten Sophia Fowler ableisten, die einst eine Lady des englischen Adels war. Schnell bekehrt Sophia Spring und bald schon darauf stellt sich heraus, dass sie einst Nachbarn waren, denn Spring wuchs auf einer Farm, gleich in der Nähe des Schlosses der Familie Fowler auf. Sophia vertraut sich Spring an, dass ihr eigener Sohn sie aufgrund einer alten Familiengeschichte aus dem Schloss in das Londoner Stadthaus verbannt hätte. Dieser Geschichte will Spring auf den Grund gehen und gemeinsam mit Sophia kehrt sie zurück in ihre Heimat.
Das wunderschöne Cover machte mich aufmerksam auf diese Geschichte und da ich Romane auf unterschiedlichen Zeitebenen meist sehr spannend finde, wollte ich auch diesen ersten Band der Season Sisters lesen.
Anna Helford erzählt ihre Geschichte sehr leicht und flüssig, so dass man durchaus schnell durch die Seiten kommt, aber leider fehlte mir in der Handlung so einiges.
Zwar konnte der Prolog, der in der Vergangenheit stattfand, gleich etwas Spannung aufbauen, allerdings nahm er auch etwas sehr wichtiges vorweg, was man dann schnell schon erahnen konnte. So war ein Geheimnis eher vorhersehbar und wenig überraschend. Auch sonst läuft die Handlung hier sehr glatt ab, aufkommende Konflikte sind oftmals schnell erledigt oder werden recht einfach gelöst. Das wiederum nahm der Handlung einfach den Pfeffer und den Reiz.
Was mich auch ein wenig zum Stocken brachte, ist, dass das Buch zwar nach Spring Season benannt ist, diese aber eher ein Charakter im Hintergrund blieb. Von ihrer Vergangenheit und auch ihrem Leben im London bekommt man nur am Rande Informationen. Dafür legt sich hier komplett der Fokus auf Sophia Fowlers Familiengeschichte und diese hat dann auch den Bezug zu dem Part in der Vergangenheit.
In der Vergangenheit lernt man Krankenschwester Daphne Marcy kennen. Eine sehr bodenständige junge Frau, die auf einer Farm aufwuchs und dementsprechend aus einfachen Verhältnissen stammt. Sie war mir sehr sympathisch und ihre Geschichte, wenn auch diese einfach zu glatt lief, fand ich wesentlich interessanter, als die Ereignisse in der Gegenwart, die auch nur peripher eine Rolle spielten.
Wie ich bereits erwähnte, ist die Protagonistin Spring für mich eher ein Nebencharakter. Ihre Figur bekam hier nur sehr wenig Tiefgang und dafür, dass sie so eine Rebellin sein sollte, wurde sie einfach handzahm. Das lässt sich zwar durch den Beginn und der Beziehung zwischen ihr und Sophia Fowler leicht erklären, aber miterlebt hat man dies nicht. Auch über die Vergangenheit auf der Farm erfährt man nur am Rande, was zwar einen Teil der Persönlichkeit erklärt, aber ebenfalls zu schnell abgewickelt wurde. Vielleicht ist es aber auch einfach der Buchtitel, der in dieser Geschichte so in die Irre führt?! Dem Inhalt nach hätte dieser eher einen Bezug zu den Fowlers haben sollen.
Die Nebencharaktere bleiben ebenfalls eher blass, wie z. B. Ethan, der einst Springs erste große Liebe war. So richtig überraschen konnte mich hier leider keiner.
Mein Fazit: ich mag durchaus Romane, die eher leicht sind und zum Abschalten einladen. Doch hier war leider einfach alles zu leicht. Konflikte werden zu leicht gelöst, es gibt keine großen Überraschungen und selbst das große Geheimnis habe ich recht früh erahnen können. Sehr schade, doch auch wenn ich das Buch schnell lesen konnte, hat es mich leider nicht packen können.