Rezension

Vielschichtiger Briefroman

Das Glück auf der letzten Seite -

Das Glück auf der letzten Seite
von Cathy Bonidan

Ich habe noch nie einen Briefroman in dieser Form gelesen und war gespannt darauf, was mich erwarten würde. Trotz der Unterschiede zu den für mich eher gewohnten Romanen konnte ich gut in das Buch einfinden. Im Mittelpunkt steht Anne-Lise, die 2016 bei einem Hotelaufenthalt ein Manuskript findet. Schnell macht sie den Autor, Sylvestre, ausfindig, der dieses Buch vor 30 Jahren begonnen hat, aber nie beendet. Dies hat wohl jemand anderes gemacht und neugierig begibt sich Anne-Lise auf die Suche nach der Entstehung des Buches. 

 

Beim Lesen habe ich mich immer in die Jane Austen Zeit hineinversetzt gefühlt. Ich hatte immer eher Menschen einer ganz anderen Zeitperiode als der heutigen vor Augen, da der Sprachstil eher formell und älter wirkt. Das passt natürlich gut zu dem Briefformat. Umso erstaunlicher, dass die Briefe 2016 geschrieben werden und nebenbei Wörter wie Brexit fallen. Dieser Kontrast hat das Lesen noch interessanter gemacht. 

 

Die Briefe sind meistens nur wenige Seiten lang, wodurch man schnell durch das Buch kommt. Auch mit diesem Format hatte ich das Gefühl, die Charaktere nach und nach besser kennenzulernen und einer richtigen Handlung zu folgen. So wollte ich selbst erfahren, wie das Manuskript entstanden ist und was Anne-Lise herausfinden würde. 

 

Insgesamt ein neues Leseerlebnis für mich, das mich komplett überzeugt hat.