Rezension

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Warum die Protagonistin und ich keine Freunde wurden

Ich, Eleanor Oliphant - Gail Honeyman

Ich, Eleanor Oliphant
von Gail Honeyman

Bewertet mit 2 Sternen

Schon auf Seite 40 stand für mich fest, dass ich dem Buch erst mal bis Seite 100 eine Chance geben würde. Leider hat sich die Story bis dahin nicht wirklich weiterentwickelt und meine Unsympathie gegenüber der Protagonistin, Eleanor Oliphant, eher noch verstärkt. So habe ich den Rest nur noch quer gelesen und konnte nirgendwo eine Stelle finden, an der ich noch einmal ansetzen wollte.

Fest steht: Eleanor Oliphant ist eine sehr genau ausgearbeitete Protagonistin. Sie arbeitet in einem Büro, hat keine sozialen Kontakte, ein Mal pro Woche ein Telefondate mit ihrer Mutter, die im Gefängnis sitzt, und ist beinahe etwas zwangsgestört. Ihre Woche verläuft genauso durchgeplant und monoton wie ihre Wochenenden, und das findet sie eigentlich gut so.

Zudem ist Eleanor sozial völlig inkompetent. Zu Anfang erfährt man, dass sie als Jugendliche durch die Hände verschiedener Pflegeeltern ging und auch heute noch kontrolliert wird, ob sie in ihrer eigenen Wohnung gut zurecht kommt – sie ist Ende 20.

Geschrieben ist das Buch aus Eleanors Perspektive und man nimmt ihr auch ab, dass sie die Story gerade selbst erzählt … allerdings ist sie eine notorische Nörglerin. Egal, was passiert – Eleanor hat an allem etwas auszusetzen und sucht den Fehler stets im Außen, statt bei sich selbst, wo dieser aber aufgrund ihrer Unbeholfenheit hauptsächlich liegt.

Abgebrochen habe ich das Buch also letztendlich, weil mich die Protagonistin wirklich genervt hat – von einer solchen Person würde ich auch im echten Leben Abstand nehmen.