Rezension

Wasteland: Infinite Horizon - ein absolut genialer Auftakt im Ödland!

Wasteland 1: Tag des Neubeginns - Emily Bähr

Wasteland 1: Tag des Neubeginns
von Emily Bähr

Bewertet mit 5 Sternen

In einer Welt voller Zombies, dem gefährlich, tödlichen Ödland suchst du Verbündete. Was ist, wenn du die verrücktesten und gemeingefährlichsten Idioten triffst? Und dann eine Wahrheit voller Folgen erfährst? Eine Endzeitdystopie zum Besten!

Wasteland 1 - Tag des Neubeginns bildet den Auftakt der Wasteland-Trilogie aus der Feder von Emily Bähr aus dem Impress-Verlag. Mit Impress als einer meiner absolut liebsten digitalen Imprints war ich schon, seit ich Wasteland in der Vorschau gesehen habe, total neugierig, so hatte es einen verwegenen und postapokalyptischen Flair, den ich gar nicht so oft lese und ich kann nur sagen: Bin ich froh, dass ich die Reihe entdeckt habe! :)

Das Cover passt total gut zum Thema Wasteland, dem Ödland und der Zombieapokalypse. Das dunkle Grün drückt für mich eine düstere Gefahr aus, unterstützt von der schwarzen Sonne im Hintergrund. Das Mädchen, Lys, passt unheimlich gut ins Bild als eine Kämpferin in dieser öden, grausamen Welt. Ich finde das Cover wirklich unheimlich gelungen!

Lys Mason lebt mit ihrem Vater in einer kleinen Stadt als Mechanikerin und kämpft jeden Tag ums Überleben. Es gibt nichts weit und breit in ihrer Umgebung als Schrott und das gefährliche Ödland, welches immer wieder infizierte Menschen, kurz Zombies, beherbergt. Als Lys bei einer Expedition in die Außenwelt nach Hause kehren möchte, steht sie in den Trümmern ihres Zuhauses, die Zombies sind hier eingefallen und ihr Vater bleibt spurlos verschwunden. Fest entschlossen ihren Vater zu finden, trifft Lys bald auf den mysteriösen, verschwiegenen Kopfgeldjäger, der sich nur Z nennt und wenig ahnt Lys, dass die Außenwelt nicht nur grausamer ist als sie dachte, sondern sie muss auch höllisch aufpassen. Denn die Gefahr lauert überall und was ist überhaupt mit Z? Kann sie ihm vertrauen? Und vor allem was bedeutet er ihr?

Emilys Schreibstil führt einen gemächlich in eine grausame und brutale Welt, heimgesucht von Zombies und täglich konfrontiert mit dem Tod. Ich fand ihre postapokalyptische Welt einfach richtig faszinierend, auch wenn Zombies nicht sehr originell sind, so ist die Wahrscheinlichkeit einer Seuche gar nicht zu unwahrscheinlich. Die Autorin streut immer wieder Hinweise, die einen ungeheuer neugierig machen. Und wenn es etwas gibt, was die Autorin absolut genial hingekriegt hat, ist es der Humor, der so gut zur düsteren Atmosphäre passt und doch gleichzeitig die Stimmung lockert und die richtig ans Herz gehenden Charaktere!

"Jeder ist käuflich. Vertraue niemandem."
- Zitat aus Wasteland 1 - Tag des Neubeginns

Lys hat seit dem Tod ihrer Mutter ungeheure Angst vor der Außenwelt. Die Zombies und die verrückten Menschen im Ödland sind Grund genug so wenig Kontakt nach außen wie möglich zu haben. Doch um ihr Überleben und das ihrer Familie zu sichern muss Lys ihr Zuhause verlassen und als sie zurückkehrt, ist ihr schlimmster Albtraum wahrgeworden: Ihre Siedlung vernichtet, Tod, Blut und ihr Vater: verschwunden. Lys muss sich mit dem brutalen und grausamen Alltag im Ödland vertraut machen um ihren Vater zu finden und auf ihrer Reise trifft sie dabei Menschen, die verrückter nicht sein könnten. Unter anderem den misanthropischen Z....

Ich muss ehrlich gesagt ein bisschen mit Lys warm werden, vielleicht lag es aber auch einfach an dem Einstieg selbst. Doch viel zu schnell ist sie mir plötzlich ans Herz gewachsen, denn sie ist keine Bad Ass-Heldin, die gleich mit ihrem mechanischen Wissen überzeugen kann. Sie ist genau wie jedes Mädchen in ihrem Alter, manchmal schwach, manchmal etwas naiv und doch finde ich, dass sie ungeheuer mutig und stark ist. Sie ist wahrlich das Bindeglied in der wahrlich bunten Truppe, die sie um sich sammelt und ungeheuer menschlich. Ich mochte sie unglaublich gerne!

Wen ich aber mindestens genauso mochte wie Lys waren die doch recht wenigen Charaktere, die Lys auf ihrer Reise begegnet, die für mich auch schon fast Hauptcharaktere sind, denn Lys hat wahrlich, wie die Autorin auch beschreibt, einen bunten Haufen verrückter Idioten um sich gesammelt, die man aber nicht mehr lieben könnte. Sie alle sind total liebenswert, auf ihre Weisen verrückt und einzigartig und einfach eine großartige Truppe. Ich weiß kaum, wen ich am besten fand, alle Charaktere des seltsamen und ungleichen Gespanns, waren einfach unglaublich toll, facettenreich und authentisch.

Ich bin ja schon an sich ein großer Fan von den Impress-Büchern, denn sie treffen meist immer genau meinen Geschmack bei Jugendbüchern, egal welches Genre, und auch hier bin ich wieder auf Gold gestoßen! Diese Geschichte war einfach unglaublich spannend, unverblümt und realistisch. Unvorhersehbare Wendungen und Spannung, die einem den Atem nimmt, sind fast schon natürlich und ich finde alle Facetten, die man bisher von der Geschichte erfahren hat, äußerst interessant und sie machen unglaublich neugierig auf den weiteren Verlauf. Die Dynamik der Charaktere und vor allem den Humor mochte ich ehrlich sogar schon fast mehr als die Geschichte selbst. Und das Ende ist einfach richtig, richtig fies, wie er mit den Emotionen spielt. Ich kann es kaum erwarten, bis es weitergeht und zähle definitiv die Tage bis dorthin. Ich kann für die unsagbar spannende und sehr unterhaltsame Endzeitdystopie mit unglaublich einnehmenden Charakteren nur volle 5***** vergeben!!