Rezension

Welche Farbe hat die Angst ~ Barbara Rose

Welche Farbe hat die Angst? - Barbara Rose

Welche Farbe hat die Angst?
von Barbara Rose

Welche Farbe hat die Angst ~ Ein Buch, welches von den intensiven Kunstbeschreibungen lebt und ansonsten leider nicht so viel bietet. Schade!

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"He, du, warte mal!"

 

 

Warum quälst du mich mit deiner Eifersucht?

Du hast keinen Grund dazu, du machst mir Angst.

Die Malerei hat uns doch immer verbunden,

soll sie uns nun trennen?

 

Eigentlich soll es für die fünfzehnjährige Katte ein ganz normaler Sommermalkurs werden. Doch dann macht ihr Lehrer sie darauf aufmerksam,  dass ihre Bilder auf fast unheimliche Weise dem Stil von  Miriam ähneln. Sie hat vor vielen Jahren ebenfalls bei ihr gelernt, ist dann jedoch unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen. Was ist damals wirklich passiert? Katta fühlt eine starke Verbundenheit mit dem fremden Mädchen und taucht immer tiefer in die Vergangenheit ein. Aber was ist, wenn sie dem Täter von damals dabei zu nahe kommt?

 

 

Sogar bevor das Buch erschienen ist, stand es auf meiner Wunschliste. Ich  habe mich natürlich sehr gefreut, als das Buch ganz plötzlich in meinem Briefkasten lag, ein unangefragtes Rezensionsexemplar! Wie vielleicht ein paar von euch wissen, liebe  ich alles kreative, was vielleicht daher kommt, dass mein Vater Maler ist und meine Mutter Kunsthistorikerin. Ich liebe Kunst, wirklich! Und genau für solche ist dieses Buch geschrieben worden. Die Farbbeschreibungen und die Beschreibungen des Strichs... Über das Auftragen der Farbe, die Zitate und Anspielungen auf Künstler.  Echt schön!

Aber Barbara Rosa hat auch versucht, dem Ganzen noch viel mehr 'hineinzuschieben'. Eine Liebesgeschichte, eine Geschichte mit der Vergangenheit, ein bisschen Fantasy, ein Krimi und Mystery. Und für zweihundertsiebzig Seiten ist das viel zu viel! Ich war ein bisschen überfordert, und meiner Meinung hat die Autorin immer nur ein klein wenig davon 'angestupst'. Aber irgendwie ist das wirklich nicht mein Ding...

DIe Liebesgeschichte, die ja heutzutage praktisch bei jedem Buch ein Muss ist, war meiner Meinung viel zu aprupt... Nach knapp fünf Tagen verlieben sie sich anscheinend unsterblich ineinander, wenn man auf ihre schnulzigen Äusserungen hört.

Und dann noch das mit den Träumen, das Fantasy-Teilchen... Das hat mir gar nicht gefallen.

Ausserdem war mir die Auflösung eigentlich von vorne rein klar... Die Geschichte kam irgendwie zu konstruiert und unnatürlich rüber.

 

Die Charaktere sind eigentlich ganz gut, nichts Aussergewöhnliches, aber ich hatte meine Freude mit Katta während der ein, zwei Lesestunden.

 

Ausserdem wird ständig etwas erwähnt, wieder und wieder... Zum Beispiel wird in folgendem Zitat eben das zum dritten Mal erwähnt:

 

'Dass Katta den Schulwettbewerb und damit einen Ferienkurs bei dem renommierten Maler Josef Wild gewonnen hatte, war nur der Auslöser für eine Auseinandersetzung, die Katte schon häufig miterlebt hatte und die ihre Eltern immer wieder und ziemlich lautstark führten: Berufung gegen Beruf.'

Seite 19

 

Irgendwie klingt dieser Satz ein wenig verschachtelt, die erste Aussage hätte man gewissenslos streichen können, weil sie sowieso nur zum dritten Mal wiederholt wurde.

Irgendwie schien es mir, als hätte die Autorin ihren Schreibstil noch nicht richtig gefunden und einiges Verschiedenes abgeschaut... Ich habe es ihr im Laufe des Buches einfach nicht abgenommen!

 

Was mir auch nicht gefällt, ist der Schluss. Also, der richtige Schluss. Die letzten zwei 'Sätze'. Das ganze Ende ist eigentlich so, wie ich es mir gedacht habe, aber diese zwei Sätze... Lest selbst!

 

'"Ich liebe die Farbe deiner Augen. Sie ist so besonders." "Einfach grün", meine  Alex. "Nein!" Katte schüttelte den Kopf. "Jadegrün. Di Farbe des Glücks. Ich könnte darin versinken." "Das sollst du auch, Katta. Jetzt. Sofort!"'

Seite 270

 

Das kommt doch irgendwie komisch rüber, nicht?

 

Auf jeden Fall war das Buch ganz okay, so mittel, also eigentlich zweieinhalb - drei Sterne. Für diese Farbbeschreibungen und die Zitate der Künstler und all das gibt es ein wenig Aufschub.

 

 

 

Das Cover finde ich eigentlich ziemlich schön, immer die gleiche Schrift und dieser Farbfleck. Darauf ist der Titel in weiss lackiert. Es passt vor Allem sehr gut zum Buch.

Der Titel ist auch passend, aber vielleicht sollte er lieber nach der Farbe für die Liebe oder ein Geheimnis fragen... Klar, 'Angstfarbe' ist so ein Ausdruck, aber ich finde es trotzdem irgendwie so... naja. Aber er ist trotzdem sehr schön!

 

 

 

Kein herausragendes Buch, aber unterhaltsamer Lesespass. Gute Charaktere... Allerdings wurden meiner Meinung nach zu viele Genres gemischt und der Schreibstil war auch nicht so eigen...

Aber der Aufschub kriegt das Buch durch die intensiven und wunderbaren Farbbeschreibungen, das gibt ein riesen 'Like' von mir! :)

 

 

BOJE SUCHT DEINE ANGSTFARBE!

 

Mit einem Brief kam dieses Buch an, und im Brief steht, dass sie die Angstfarbe suchen. Ich muss mir das mit meiner Angstfarbe mal noch überlegen... Habt ihr eine Angstfarbe? Schreibt sie doch in die Kommentare und dem Boje Verlag. Das könnt ihr hier machen!