Rezension

Weltuntergangsgeschichte, die mich leider nicht begeistern konnte...

Phantasmen - Kai Meyer

Phantasmen
von Kai Meyer

Bewertet mit 2 Sternen

Inhaltsangabe:

Vor 18 Monaten hat sich die Welt verändert. Überall tauchen die Geister der Verstorbenen auf. Rains und Emmas Eltern kamen bei einem Flugzeugabsturz in der Wüste Spaniens ums Leben. Da die beiden jungen Frauen sich den Tag des Erscheinens der Geister ihrer Eltern genau ausrechnen konnten, machen sie sich auf den Weg dorthin. 94 Menschen sollen damals bei dem Absturz ums Leben gekommen sein, also sollten sie auch 94 Geister vorfinden.  Allerdings fehlen 12 Stück. Was ist also wirklich geschehen? Noch dazu hat sich etwas verändert. Die Geister lächeln plötzlich. Und dieses Lächeln bringt den Tod! Rain und Emma können dem nur knapp entgehen und sind dadurch ständig auf der Flucht.
 
Meine Meinung:

„Phantasmen“ von Kai Mayer ist eine etwas andere Art von Weltuntergangsgeschichte. Die Idee dahinter ist wahrlich gut ausgedacht, jedoch mangelt es für mein Empfinden extrem an der Umsetzung, denn diese ist total miserabel und im Vergleich zu sonstigen Büchern von Kai Mayer einfach grauenhaft.

Eigentlich sollte die Atmosphäre düster und bedrohlich auf den Leser wirken, denn Geister, die den Tod bringen und das ständige Davonlaufen tragen ja nicht zu einer entspannten Situation bei – jedoch wollte die düstere Atmosphäre beim Lesen nicht auf mich überspringen und von Spannung war nicht viel zu spüren. Stattdessen war ich eher relativ schnell von den vielen lächelnden Geistern genervt und habe mich eher durch das Buch geschleppt.

Ebenso fehlte die sonst so bildhafte Sprache des Autors. Stattdessen kamen mir die Formulierungen teils unpassend und äußerst lieblos vor. (Okay lieblos, passt ja wieder zu düster… Aber es war einfach nur merkwürdig!)

Auch die Charaktere waren eher unscheinbar. Eine wirkliche Entwicklung ihrerseits konnte ich dabei auch nicht ausmachen. Rain, die immer nur auf ihre kleine Schwester Emma Acht geben will / muss, da sie sich seit dem Tod der Eltern für sie verantwortlich fühlt. Emma ist in der Gruppe das kleine Supergenie! Aber auch sie konnte mich nicht für sich gewinnen. Und Tyler bleibt eher blass und undurchsichtig. Zudem scheint er eh stets auf der Flucht zu sein.

Leider hat mir in diesem Buch so einiges gefehlt… Wo sind die Emotionen? Wo bleibt die Spannung?
Alles wirkte irgendwie eintönig auf mich und kam mir vor, als seien wir in einem Dauerlauf durch die Geschichte gerannt ohne irgendwelche Höhen und Tiefen. Auch konnte ich die meisten Beweggründe und Entscheidungen der Protagonisten oftmals nicht nachvollziehen und fand diese sehr unlogisch.

Allen in allem wurde ich einfach nicht warm mit der Geschichte und den Charakteren. Zwar klingt die Idee mit den urplötzlich auftretenden Geistern, die den Tod bringen sehr interessant, war für mein Empfinden jedoch nicht aussagekräftig genug niedergeschrieben und wirkte für mich daher unausgereift. Hier wurde das vorhandene Potenzial leider nicht vollständig ausgeschöpft.

Fazit:
„Phantasmen“ von Kai Mayer ist eine etwas andere Art von Weltuntergangsgeschichte mit großartiger Idee und miserabler Umsetzung. Die eigentlich düstere Atmosphäre wollte leider nicht auf mich überspringen und ich habe mich eher durch das Buch geschleppt. Ich bin leider enttäuscht, da meine Erwartungen an die Geschichte höher lagen...