Rezension

Wie ein Kurzurlaub im malerischen Oberbayern

Das Haus am Walchensee -

Das Haus am Walchensee
von Sophie Oliver

Bewertet mit 4.5 Sternen

Nach dem ersten Schock über Vaters letzten Willen ergreifen die Geschwister Freya und Niklas die Chance sich gemeinsam um das Gasthaus und die familieneigene Fischerei zu kümmern. Die Übersetzerin Freya kehrt Schweden den Rücken und erarbeitet mit ihrem Bruder ein neues Konzept für die Bewirtung. Zusammen mit dessen Freund Tobias stellen sich die Geschwister zahlreichen Herausforderungen. Skeptisch beobachtet die Dorfgemeinschaft den Wandel des Traditionsgasthauses.

Um sich in Walchensee wieder wohl zu fühlen muss Freya noch bruchstückhafte Erinnerungen zu einem Ereignis vor zwanzig Jahren ergänzen. Zunächst verlaufen ihre Nachforschungen jedoch ins Leere.

Die flüssige Schreibweise lässt mich in die Urlaubsidylle eintauchen.  Mit detaillierten Schilderungen der Landschaft und dem integrierten Thema Fischerei zaubern die Worte Bilder.  Mit  lockerer Spannung und humorvoller Erzählweise bringt mich die Autorin zum schmunzeln.

Freya ist total fokussiert auf den Neubeginn in ihrer alten Heimat sowie das Suchen nach den fehlenden Puzzleteilen. Ihr freundliches Wesen bringt frischen Wind, nicht nur ins Gasthaus Fischerfleck.

Niklas wagt den Sprung. Er vertraut den Planungen seiner Schwester um nicht alles zu verlieren. Im Gegenzug verspricht er bei der Suche nach der Wahrheit zu helfen. Doch vorerst müssen sie sich Neid und Misstrauen gegenüber behaupten.

Das aus wechselnder Perspektive erzählte Lesevergnügen versprüht Urlaubsgefühle. Einige Charaktere sind schnell erfasst, andere geben ihre Stärken und Schwächen langsam frei. Eine sich aufbauende Liebesgeschichte ist ebenfalls eingeflochten. Die Spannung steigt, das Ende überrascht mich. Ein spannender Cliffhanger lässt mich sehnsüchtig auf den nächsten Band warten.

4,5 Sterne von mir