Rezension

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Wieder spannend und tolle Wendungen, aber zu viel Fokus auf der Liebesgeschichte

Dark Sigils – Wie die Dunkelheit befiehlt
von Anna Benning

Bewertet mit 3.5 Sternen

Meinung:

Den Auftakt in diese Reihe habe ich ja erst vor kurzem gehört und da mir das Worldbuilding, die Ideen, der Schreibstil und vor allem auch die krassen Wendungen richtig gut gefallen haben, war ich froh, gleich weiter hören zu können.

Dabei hatte ich aber schon etwas die Befürchtung, dass sich Teil zwei eher in eine Richtung entwickelt, die mich nicht so ganz überzeugen könnte und leider hat sich das in einem Teil der Handlung auch so bestätigt.

Der Start dreht sich fast nur darum, dass Protagonistin Rayne an Liebeskummer leidet. Sie ist von Adam getrennt, was sie sich ja selbst ausgesucht hat. Aber dieser hat auch die Gedankenverbindung zwischen den Beiden gekappt und sich auch noch verlobt. Also viel Drama für Rayne, die sich eh gern in solche Sachen hineinsteigert.

Als der Anfangsteil dann endlich abgehandelt ist und es auf die Suche nach dem geheimnisvollen achten Sigil geht, kommt durchaus wieder Spannung in die Geschichte. Die Figuren treffen wieder aufeinander und ich fand dieses Aufeinandertreffen gut dargestellt. Vor allem die Nebenfiguren und die Besonderheiten, die man von Nova erfährt.

Dass das achte Sigil wirklich die Lösung ist, die sich Rayne und die Rebellen so vorstellen, fand ich von Anfang an fragwürdig, aber je weiter die Handlung fortschreitet, desto mehr häufen sich die Anzeichen dafür, dass dieses Sigil nicht gefunden werden sollte. Jedoch werden alle diese Warnungen in den Wind geschlagen und mal wieder sehr naiv gedacht, dass man das schon in den Griff bekommt.

Dementsprechend gibt es dann doch auch einige schwere Verluste zu beklagen, es wird sehr dramatisch und am Ende kommen die Figuren kaum noch zum Luft holen. Auch dabei hat Rayne für mich wieder nicht geglänzt, aber gut, insgesamt konnte ich ihren Standpunkt zumindest irgendwie nachvollziehen.

Etwas schade fand ich, dass das Worldbuilding dieses Mal doch etwas kürzer kam, als ich mir das gewünscht hätte. Ich finde, es gäbe noch viel vom Mirror, den Sigils und der Chaosmagie zu erfahren, aber der Fokus wurde doch recht stark auf die Liebesgeschichte und das persönliche Befinden von Rayne gelegt, was auch durch die Ich-Erzählung aus ihrer Perspektive begründet werden kann, aber trotzdem nicht weniger schade ist. Auch, dass man von der 7. Trägerin Nikki so wenig erfährt, fand ich ein bisschen verschenktes Potential.

Gut gefallen hat mir hingegen, dass wir in diesem Teil auch mehr von der Vergangenheit von Adams Mutter und Raynes Vater erfahren und es auch wieder einige unerwartete und schockierende Wendungen gab. Auch der Schreibstil bzw. die Erzählweise von Sprecherin Martha Kindermann war wieder sehr mitreißend und man hat sich wirklich hautnah dabei gefühlt.

Wie gesagt, geht es am Ende wirklich heiß her und es gibt auch schon eine Idee, wie es weitergehen könnte. Jedoch finde ich diese Idee nicht besonders gut, oder sinnvoll umsetzbar... Somit bin ich zwar durchaus gespannt, was der Abschlussteil der Reihe noch so zu bieten hat, befürchte aber, dass der Fokus wieder in eine für mich nicht ganz perfekte Richtung gehen könnte.

Fazit:

Im Kern eine spannende Fortsetzung mit einigen schockierenden Wendungen und Entwicklungen. Jedoch fand ich den Fokus oftmals zu eng gesetzt. Nämlich auf die Liebesgeschichte und das persönliche Befinden von Rayne. Das große Ganze kam mir fast ein bisschen zu kurz, wobei es da schon auch neues und spannendes zu entdecken gibt. Aber auch hier waren die Entscheidungen wieder recht naiv und am Ende das Drama groß. Dennoch hat die Geschichte einen unglaublichen Sog, auch dank des genialen Schreib- und Erzählstils, weshalb ich insgesamt solide 3,5 Sterne vergeben würde.