Rezension

Zeitreisegeschichte mit kleinen Schwächen

Time Travel Inc. - Rewind - Laura Newman

Time Travel Inc. - Rewind
von Laura Newman

Bewertet mit 3 Sternen

In ihrem Debütroman nimmt Laura Newman uns mit auf eine Zeitreise ins 20. Jahrhundert. Wir begleiten die Protagonistin Leana Whitman in die Vereinigten Staaten des Jahres 1921. Ihr Mentor Professor Tyssot hat sie auf eine wichtige Mission geschickt. Sie muss dort einen geheimen Schatz finden und so ein altes Familiengeheimnis der Tyssots aufdecken. Ihre Reise ist beinahe minutiös geplant und die oberste Regel bei Zeitreisen lautet: halte dich bedeckt und lass dich nicht auf andere Menschen ein! Dies ist jedoch leichter gesagt als getan. Und ehe sie sich versieht, hat Leana nicht nur eine sehr gute Freundin in der Vergangenheit gefunden, sondern vermutlich auch ihre große Liebe. Doch wie soll diese unter solchen Umständen bestehen?

 

Laura Newman hat mit „Time Travel Inc. – Rewind“ ein gut durchdachtes Erstlingswerk abgeliefert. Ihr Schreibstil hat mir gut gefallen. Nach kleinen Gewöhnungsschwierigkeiten zu Beginn, ließ er sich gut und flüssig lesen. Ein kleines Manko waren jedoch für mich die nur spärlich gesäten Beschreibungen von Personen und Umgebung. So gerne hätte ich ein genaueres Bild der zwanziger Jahr vor Augen gehabt. Auch sind die Sätze teils sehr verschachtelt und erschweren einem das Lesen doch ein wenig. Hier wäre noch ein wenig Ausbaupotential gewesen. Aber vielleicht ändert sich dies in den Folgebänden.

Es gibt zwei Erzählstränge. Einmal begleitet man Leana und ihre Freunde in der Vergangenheit, im anderen erfährt man dann, was derzeit in der Gegenwart vor sich geht. Einerseits eine tolle Idee, wie ich finde. Andererseits sind in den Erzählungen aus der Gegenwart auch ab und an bereits Dinge angerissen, die man auf Leanas Reise erst später erfährt. Dies nimmt einem teils die Spannung doch etwas heraus.

Die Charaktere waren gut und liebevoll ausgearbeitet, jedoch konnte ich leider zu keinem von ihnen eine Bindung aufbauen, was mir das richtige Eintauchen in ein Buch etwas beschwert. Leana war durchaus sympathisch, keine Frage, doch konnte ich mich erst im letzten Drittel halbwegs in sie hinein versetzen. John habe ich auch allenfalls gemocht. Er ist ein kleiner Draufgänger, der direkt bei der ersten Begegnung auf Teufel komm raus mit Leana flirtet. Mit Viktor hat die Autorin einen wirklich bösartigen, selbstsüchtigen Gegenspieler für ihre Protagonisten geschaffen. Hatte man zwischendurch vielleicht doch einen winzigen Moment lang Mitleid mit ihm, hat er diesen Eindruck in der nächsten Sekunde gleich wieder zunichte gemacht.

 

Alles in allem hat Laura Newman eine interessante Zeitreisegeschichte geschaffen. Leider konnte ich die Charaktere nicht wirklich ins Herz schließen und das Ende war mir ebenfalls eine Spur zu rund. Dennoch spreche ich eine Leseempfehlung für Zeitreise-Fans aus, denn ich bin mir sicher, dass das Buch einige begeisterte Leser zurücklassen wird.