Rezension

Zu viel Verworrenheit

Maggie und die Stadt der Diebe - Patrick Hertweck

Maggie und die Stadt der Diebe
von Patrick Hertweck

Bewertet mit 3 Sternen

Rezension „Maggie und die Stadt der Diebe“ von Patrick Hertweck

 

 

 

Meinung 

 

Nach „Tara und Tahnee“, welches ein wahres Highlight für mich war, konnte ich es nicht erwarten Maggie kennenzulernen und freute mich wahnsinnig auf die Geschichte. Äußerlich kann Maggie definitiv mit Tara und Tahnee mithalten, was für mich als Cover Liebhaber und Käufer schon wichtig ist. Doch leider stellte ich nach den ersten Seiten fest, dass wir keine Freunde werden würden. 

 

Vorweg möchte ich sagen das es weder an der Tatsache lag weil Maggie Patrick Hertwecks Debüt ist, denn so etwas spielt bei mir keine Rolle, und es lag auch nicht an zu hohen Erwarten a la „ich vergleiche Maggie mit Tara und Tahnee“. Auch dies mache ich nicht, jedes Buch, jede Geschichte, wird von mir unabhängig bewertet, ich gehe selten an Bücher mit expliziten Erwartungen. Ich lasse mich frei und unvoreingenommen fallen. 

 

Warum wollte der Funke also einfach nicht überspringen? Warum konnte die Magie mich nicht vollkommen erreichen? Ich kenne Patrick Hertwecks Schreibstil durch Tara und Tahnee, doch hier war es in vielen Punkten anders. Mit einem enormen Informationsfluss, einem unglaublichen Detailreichtum und teils verstrickten Sätzen, kämpfte ich darum dem Geschehen zu folgen. 

 

Ich fand weder die mir bekannte Gradlinigkeit, noch den roten Faden. Verlor mich schon auf den ersten 100 Seiten in Verwirrungen, die sich nicht lösen wollten und wie ein Netz um mich geschlungen waren. Je weiter die Geschichte ging umso mehr lichtete sich dieser Schleier, doch kam er einfach zu spät. Ich erkannte sehr wohl das Abenteuer und auch die bekannte Bildgewalt, aber der Zauber fehlte mir. 

 

Das Setting ist wieder einmal in einer hoch interessanten Epoche der Vergangenheit angesiedelt. Ich konnte mir jeden Dreck, jede Gasse, jedes baufällige Gebäude, vorstellen als sei ich selbst vor Ort. Die bildhaften Beschreibungen waren der erste Lichtblick und ließen mich auf weitere hoffen. Patrick versteht sich unglaublich darauf, dem Leser eine Bilderflut in den Kopf zu projizieren. Hut ab für seine Bildgewaltigen Darstellungen. 

 

Maggie und ihr bunter Haufen nahmen mir dann allerdings wieder den Moment der Glückseligkeit. Es schien als seien sie vor jeder Gefahr gefeit, nichts konnte ihnen etwas anhaben und das machte sowohl Maggie als auch die anderen Figuren unrealistisch und unlogisch für mich. Dennoch konnten mich die Dialoge und das Gegenseite aufziehen zum Lachen bringen und heiterten meine Stimmung auf. Sie wuchsen mir dann doch nach und nach ans Herz wenngleich ich anfänglich mit mehr Realismus gerechnet hatte. 

 

Die Handlung war ein stetes auf und ab für mich, verlor an vielen Punkten seine Spannung und ging in Wirrwarr unter, was es mir schwer machte an der Geschichte dran bleiben zu wollen. Die Emotionen konnten mich nicht packen und ich suchte vergebens nach dem unerwarteten. Dem Moment wenn du nicht mehr loslassen kannst. Er blieb leider aus. 

 

 

Fazit 

 

Maggie und die Stadt der Diebe hat gute Ansätze, Potenzial, doch schlussendlich ist es eine Geschichte mit zu vielen Ecken und Kanten. Der Schauplatz stellt mit seiner Bildgewalt ein echtes Highlight dar, doch führen ein zu hoher Informationsfluss, Detailreichtum und Wirrwarr, zu Verworrenheit und Schwächen die Spannung. 

 

Die Kinder waren mir teils nicht authentisch genug und ich vermisste den Realismus, obgleich ihre Art und ihr Zusammenhalt amüsant und humorvoll waren. Ich hätte mir so gern gewünscht dieses Buch zu lieben doch die Handlung kam viel zu oft zum erlahmen und erinnerte an zähen Brei. 

 

Mein Herz schlägt immer noch für Tara und Tahnee und ich werde die Werke des Autors unbedingt weiter verfolgen. Auch wenn Maggie und die Stadt der Diebe mein Bücher Herz hat nicht höher schlagen lassen. 

 

 

Bewertung  (3/5)