Zwischen Halbgott und Dämon
Bewertet mit 5 Sternen
Klappentext:
Seit Devin die School of Myth & Magic besucht, sind ihre Probleme nicht kleiner geworden: Sie beherrscht ihre Nixen-Kräfte immer noch nicht ganz. Sie hat erfahren, dass ihre Vorfahren gefährliche Monster waren. Und sie hat Caleb mit einem einzigen Kuss in Lebensgefahr gebracht. Viel bedrohlicher als ihre eigenen, unkontrollierbaren Kräfte ist jedoch Kassian, der skrupellose Incubus, der nichts unversucht lässt, Devin zu manipulieren. Was verbirgt sich wirklich hinter seinem zerstörerischen Plan?
Rezension:
Nach der Verbannung des Dämons scheint sich an der School of Myth & Magic alles zum Guten gewandt zu haben; Devin kann mit Caleb zusammen sein, und der Großteil ihrer Mitschüler akzeptiert sie jetzt auch. Doch schon bald stellt sich heraus, dass der Dämon unsere Dimension nicht verlassen hat. Noch dazu beginnt Devin, seine Argumente nachdenkenswert zu finden.
Nach der Dämonenverbannung, die das Finale des 1. Bandes („Der Kuss der Nixe“) ihrer jugendlichen Urban-Fantasy-Dilogie darstellte, führt Jennifer Alice Jager die Handlung nahtlos weiter. Lag der Schwerpunkt in Band 1 darauf, wie die Protagonistin in ihre neue Umgebung hineinfindet, konzentriert sich dieser Band auf die Geheimnisse der Schule. Schnell stellt sich die Frage, ob der (erfolglos) verbannte Dämon überhaupt die wirkliche Bedrohung darstellt. Indem sie die von ihrer Protagonistin gerade erst erworbenen Kenntnisse über sich selbst und die magische Welt infrage stellt, verändert die Autorin den Grundcharakter der Story überraschend und deutlich. Die im Vorgänger anscheinend geklärte Frage, wer gut und wer böse ist, muss plötzlich komplett neu aufgeworfen werden. Und bei vielen Charakteren ändert sich diese Einteilung grundlegend.
Schrieb ich in meiner Rezension zu Band 1, dass ich die Grundidee eines jungen Protagonisten, der überraschend von seiner Magie erfährt und sich an einer magischen Schule einleben muss, schon überzeugender umgesetzt gelesen habe, so trifft diese Einschränkung in Band 2 überhaupt nicht mehr zu. Hier haben wir es eindeutig mit einer vollkommen eigenständigen Geschichte zu tun, die mit einer interessanten Aufarbeitung und Infragestellung des Gut-Böse-Schemas überrascht und überzeugt.
Natürlich überlässt es die Autorin ihrer Protagonistin Devin erneut, die Ereignisse in der 1. Person zu erzählen.
Fazit:
Mit einer Konzentration auf die klassische Gut-Böse-Thematik hebt sich dieser Band (auch qualitativ) deutlich vom Vorgänger ab.
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