Rezension

Leider fehlt es etwas an Spannung

Anna O. -

Anna O.
von Matthew Blake

Bewertet mit 3 Sternen

Anna Ogilvy ist ein junges Mädchen und eventuell eine Doppelmörderin. Vier Jahre ist es her, dass sie angeblich ihre beiden besten Freunde in einer düsteren Nacht auf einer einsamen Farm mitten im Wald umgebracht hat. Seit dieser Nacht liegt sie in einem mysteriösen Schlaf. Niemand weiß, was in dieser Nacht wirklich geschah. Doch nun wird es Zeit, dass Anna wieder aufwacht. Die Zeit, um sie des Mordes anzuklagen, rinnt dahin. Also wird sie unter größtmöglicher Geheimhaltung in die Schlafklinik "The Abbey" verlegt und kurzum Dr. Benjamin Prince engagiert, Spezialist auf dem Gebiet der Schlafforschung und Hoffnungsträger, um Anna aus ihrem Dornröschen Schlaf wieder aufzuwecken.

Wird es Ben gelingen, Anna nach vier Jahren wieder zurückzuholen?

Und was ist damals wirklich auf der Farm geschehen?

Kann der Mörder noch überführt werden?

Der Plot klingt super spannend und nach einem tollen Thriller. Der erste Teil startet etwas langsam, aber für den Einstieg durchaus gut, um die ersten Personen kennenzulernen. Die Kapitel sind relativ kurz, sodass es Spaß macht, weiterzulesen. Es wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat. Leider sind zu Beginn viele Kapitel aus der Sicht von Ben erzählt, was es etwas zähl macht, und man wünscht sich, dass auch mal andere Personen zu Wort kommen. Dennoch fand ich es spannend, da teilweise die Identität der Personen unklar ist und man nicht weiß, in welcher Beziehung sie zueinander und zu Anna stehen. Die Personen sind gut beschrieben und man gewinnt einen ersten Eindruck. Für mich stand sehr schnell fest, wer mir sympathisch ist und wen ich unsympathisch fand.

Mit dem Fortschreiten der Geschichte gewinnt man mehr und mehr den Eindruck, dass jeder etwas zu verbergen hat. Parallel zu den Geschehnissen in "The Abbey" gibt es immer wieder Zeitsprünge in die Vergangenheit und man erhält einen Einblick in Annas Tagebuchaufzeichnungen. Auch das ist sehr interessant, weil sich parallel eine zweite Geschichte entwickelt und man sich der Nacht auf der Farm annähert. Gleichzeitig lernt man Anna und ihr familiäres Umfeld besser kennen. Dadurch konkretisiert sich das Bild, was man als Leser von ihr gewinnt.

Leider verliert die Geschichte für mich zwischendurch an Fahrt und es könnte für mein Empfinden alles etwas schneller gehen. Auch das Ende hat mir persönlich nicht so gut gefallen und mich eher enttäuscht. Es gab für mich zu viele Plot Twists, die ich nicht mehr gebraucht hätte. Es wirkte ein bisschen zu gewollt und unnötig kompliziert.