Rezension

Eine authentische Romcom für alle mit einem Herz für die Wissenschaft

The Soulmate Equation – Sie glaubt an die Macht der Zahlen, bis er ihr Ergebnis ist -

The Soulmate Equation – Sie glaubt an die Macht der Zahlen, bis er ihr Ergebnis ist
von Christina Lauren

Bewertet mit 4 Sternen

Kreative Storyidee mit überzeugender, unterhaltsamer und romantischer Umsetzung

»Aber ich sehe ihn an – und er sieht mich an -, und ich bin mir sicher, wir denken beide dasselbe: auf keinen Fall.«

Darum geht es:
Jess ist eine junge, alleinerziehende Mutter und ihre Tochter Juno steht für sie an erster Stelle. Es macht ihr nichts aus, ihr Liebesleben weit hintenanzustellen - nur manchmal wünscht sie sich eine Schulter zum Anlehnen. Im Zuge eines solchen Moments meldet sie sich bei DNADuo an – eine Dating-App, deren Ziel es ist, den persönlichen Seelenverwandten durch die Gene zu finden. Eigentlich glaubt Jess nicht wirklich an diese Idee. Und spätestens, als sie ihr Match erfährt – den Treffer mit der höchsten je dagewesenen Übereinstimmung – bereut sie, je teilgenommen zu haben. Denn ihr Match ist ausgerechnet der Erfinder von DNADuo, der mürrische Wissenschaftler River …

Meine Meinung:
THE SOULMATE EQUATION war ein absoluter Spontankauf bei mir. Ich habe vor einiger Zeit bereits THE UNHONEYMOONERS von Christina Lauren gelesen und obwohl ich die Geschichte zwar unterhaltsam fand, hat mich das Autorinnenduo nicht vollkommen von sich überzeugt. Doch dann hatte ich in der Buchhandlung plötzlich diesen Roman in der Hand, habe kurz darin gestöbert … und war von der Storyidee augenblicklich gecatcht.

Die ersten zwei, drei Kapitel des Romans fand ich noch schleppend, doch sobald die Handlung rund um DNADuo, dem Seelenverwandten-Algorithmus sozusagen, losging, wurde es richtig unterhaltsam.
Zwischen Jess und River herrschen zu Beginn dezente Enemy-Vibes und sie haben wirklich nicht den besten Start miteinander. Umso mehr zum Schmunzeln gibt es für uns Leser*innen. Die Entwicklung der Dynamik zwischen den zweien fand ich schlichtweg gelungen. Das Tempo ist nicht zu schnell, nicht zu langsam und wie sie miteinander umgehen, fand ich süß und authentisch.

Die dritte-Person-Erzählung hat mir überraschend gut gefallen und ich habe mich damit wohlgefühlt. Insgesamt fand ich den Schreibstil angenehm zu lesen und die Wortwahl abwechslungsreich. Lediglich wenn die Themen wissenschaftlicher wurden (und das ist bei zwei Wissenschaftler-Hauptfiguren und diesem Thema nun mal vorprogrammiert) hat mein Gehirn hin und wieder abgeschaltet. Hier haben mich die zahlreichen Fachbegriffe gelangweilt und ich finde, man hätte das Thema vereinfachter erklären können. Ist aber vielleicht Geschmackssache.

Die Geschichte wird komplett aus Jess‘ Perspektive erzählt, wodurch man sie besonders umfangreich kennenlernt und sie war mir stets sympathisch. Sie ist eine junge, alleinerziehende Mutter einer bezaubernder Siebenjährigen und macht ihren Job einfach toll. Jess hadert mit alltäglichen Sorgen und jongliert mit einigen Problemchen, was sie als Figur sehr nahbar macht.
Dass es keine Kapitel aus Rivers Perspektive gibt, fand ich zunächst schade, weil ich es in Liebesromanen einfach gerne lese, die Story aus verschiedenen Sichtweisen zu erleben. Ich habe aber schnell erkannt, dass die Geschichte auch ohne weitere Perspektive sehr gut auskommt und wir River ausreichend kennenlernen können. Nichtsdestotrotz glaube ich rückblickend, dass Rivers Perspektive erfrischend und abwechslungsreich gewesen wäre. Obwohl ich den Roman nämlich sehr gerne gelesen habe, fand ich ihn zwischendurch ein klein wenig zäh und da hätte frischer Schwung sicherlich nicht geschadet.

Mein Fazit:
THE SOULMATE EQUATION wollte ich aufgrund der Storyidee von ungewöhnlichem Dating lesen und ich wurde nicht enttäuscht. Dieses kreative Thema wurde toll umgesetzt und facettenreich ausgearbeitet. Die Geschichte macht Spaß zu lesen, sie hat eine Prise Humor, ist romantisch und überzeugt mit sehr herzlichen Figuren. Empfehlen kann ich die Geschichte an alle, die eine authentische Romcom mit spannendem Gedankenspiel und ein paar sexy Wissenschaftlern lesen wollen. Man sollte sich aber natürlich darüber bewusst sein, dass das Ziel des Romans romantische Unterhaltung und die Handlung entsprechend eher vorhersehbar ist. Ich vergebe lesenswerte 4 von 5 Sternen.