Rezension

Aus vier wird drei

Blue Sisters -

Blue Sisters
von Coco Mellors

Bewertet mit 5 Sternen

Vier Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Avery, Bonnie, Nicky und Lucky sind vier Schwestern. Nicky verstirbt und lässt die drei anderen allein zurück, wodurch sich ihre Leben komplett ändern. Ein Jahr später treffen sie sich wieder, um den Verkauf ihres Elternhauses zu verhindern.

Die Schwestern haben alle kein einfaches Leben. Jeder von ihnen hat ein Päckchen zu tragen und droht abzustürzen. Anfangs habe ich mich schwer getan, mit den Schwestern warm zu werden, die Ausnahme hier ist Bonnie. Sie mochte ich bereits am Anfang und das hat sich auch nicht im Verlauf des Buches nicht geändert. Bei Lucky und Avery ist es mir zu viel Drama gewesen, jedoch hat mir ihre Entwicklung im Verlauf des Buches sehr gefallen. Über Nicky erfährt man für mein Empfinden leider zu wenig, ich hätte da ein Kapitel aus ihrer Sicht interessant gefunden.
Mir hat die Darstellung der Schwesternbande gut gefallen und ich finde die auch sehr realistisch dargestellt. Ab und zu gibt es Streit, doch in den wichtigen Momenten ist man füreinander da.
Der Hauptaspekt der Handlung ist das Zusammenkommen der drei. Doch das passiert erst am Ende, die meiste Zeit über erfährt man etwas über das Leben der Geschwister und auch ihrer Fehler und Probleme, was sie letztendlich dazu gebracht hat, in die Wohnung zurückzukehren.
Das Buch behandelt einige wichtige Themen, wie Drogen- und Alkoholsucht, leichte Kleptomanie, Fremdgehen und Abhängigkeit im allgemeinen. Ich finde es nicht schlecht, wenn solche Themen aufgegriffen werden, jedoch hatte ich hier manchmal das Gefühl, dass man es etwas erzwungen hat und immer mehr einbauen wollte. Das von einer sechsköpfigen Familie nur zwei ohne solche Probleme sind, finde ich doch ziemlich unrealistisch.
Der Schreibstil ist sehr mitreißend und leicht zu lesen, weshalb man sich leicht in die Charaktere hineinversetzen kann und gut vorankommt. Jedoch musste ich mich erst an den Schreibstil gewöhnen, doch je länger ich gelesen habe, desto angenehmer wurde es für mich.
Das Cover finde ich sehr passend. Die Frau auf dem Cover sieht für mich einerseits traurig aus und andererseits so, als hätte sie einen neutralen Gesichtsausdruck, was mir richtig gut gefällt.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, der eine mitreißende und berührende Geschichte über Schwestern lesen möchte, die versuchen, ihr Leben nach einem Verlust wieder auf die Reihe zu bekommen. Die aufgegriffen Themen sind wichtig und die Entwicklung der Charaktere ist überzeugend.