Rezension

Interessantes Thema, das nachdenklich stimmt

Unendlicher Friede -

Unendlicher Friede
von Edward Poniewaz

Bewertet mit 4 Sternen

Die schwangere Christiana wendet sich eines Tages an den Psychologen Stefan Heimer und bittet ihn um Hilfe. Ihr Mann ist davon überzeugt zu sterben, wenn sie ihren Sohn auf die Welt bringt und er möchte Christiana deshalb dazu bewegen abzutreiben. Christinas Mann ist ein hochangeseher Psychiater in den Züricher Kliniken und weist Heimer ab mit den Worten Christiana spiele nur Spielchen mit den Männern in ihrer Nähe. Heimer ist jedoch Christianas Charme schon verfallen und verstickt sich immer weiter in Machenschaften die in hohe Kreise der Gesellschaft reichen. Der Schreibstil des Buches ist leicht zu lesen, sehr mitreißend und spannend fliegt man nur so durch die Seiten und ich habe das Buch gerne in jeder freien Minute zur Hand genommen und wollte erfahren wie es weiter geht. Die recht kurzen Kapitel erhöhen das Lesetempo zusätzlich und ich war in ein paar Tagen mit dem Buch durch. Der Autor hat sich in diesem Buch sehr interessanten und aussergewöhnlichen psychologischen Gedanken und Ansetzten angenommen, die mich wirklich faszinieren konnten. Immer wieder treibt er ein perfides Spiel mit dem Leser, sodass dieser nie genau weiss welcher Person im Buch wirklich zu trauen ist. Mich hat dieser Aspekt des Buches einerseits sehr gefesselt, anderseits fasziniert mich die menschliche Psyche generell sehr, sodass ich die Themen wirklich super spannend fand. So gerne ich das Buch gelesen habe, so haben mich leider auch ein paar Kleinigkeiten gestört. Einerseits fand ich die handelnden Personen alle sehr unsympathisch und ich konnte keinen rechten Zugang finden, vorallem nicht zum Protagonisten Heimer. Dafür, dass er selbst Psychologe ist, handelt er oft sehr unprofessionell und unklug. Seine Gedanken und Entscheidungen konnte ich nicht immer nachvollziehen und seine Gefühle Christina gegenüber blieben mir bis zuletzt völlig fremd. Zudem gab es einige Personen in der Geschichte, die einfach in der nachfolgenden Handlung nicht mehr auftauchen ohne irgendeinen Hinweis auf den Verbleib, auch dies fand ich nicht so toll. Das Ende der Geschichte empfand ich auch etwas überzogen und ein Charakter hat eine für mich doch ziemlich schnelle psychische Verschlechterung hingelegt, die ich weit hergeholt fande. Aber trotz der Kritik fand ich das Thema des Buches so neu und faszinierend, dass ich dem Buch noch 4 Sterne gebe. Das Thema regt zum nachdenken an und lässt einen so schnell sicher nicht mehr los. Fazit: Ein Thema das einem Gänsehaut bereitet und wirklich fesselnd zu lesen ist. Die Umsetzung hat mir aber nicht immer zu hundert Prozent zugesagt. Dennoch, wer einmal einen Psychothriller fernab des Mainstream, mit einem besonderen Thema lesen möchte, der ist hier richtig.

siehe teeser