Rezension

Im Rausch der Rache

Yoko -

Yoko
von Bernhard Aichner

Yoko führt mittlerweile nach dem Tod ihres Vaters ein ausgeglichenes Leben und sie hat ihre große Liebe kennengelernt. Aus der geerbten Metzgerei macht sie eine "Glückskeks-Bäckerei" und freut sich an den persönlichen Widmungen, die sie dem Gebäck mit auf dem Weg gibt. Bei einer ihrer Auslieferungen ist sie aber leider zum falschen Moment am falschen Ort. Sie kommt einem kleinen Hund zur Hilfe und dessen Peiniger üben ihre Wut anschließend an ihr aus. Schwer gezeichnet lassen sie von ihr ab und sie kommt mit dem Leben davon. Nach einer schwer depressiven Phase beschließt sie dann, ihr Leben wieder in die Hand zu nehmen und die andauernde Drohung der Täter mit eigener Initiative zu begegnen. Sie eröffnet damit einen Reigen der Gewalt, der noch viel Leid erzeugen wird...

Der österreichische Autor Bernhard Aichner konnte mich schon mit so vielen seine Bücher begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in sein neues werk gestartet bin. Er erzählt die Geschichte um die schwer traumatisierte Yoko mit seinem gewohnt sehr gut zu lesenden und gleichzeitig speziellen Schreibstil. Er benutzt diesmal zwar nicht seine manchmal stichwortartige Erzählung, sorgt aber in den Dialogen mit knackigen und präzisen Phasen für ein ordentliches Tempo. Der Spannungsbogen wird mit der dramatischen Begegnung bei einer Auslieferung direkt zu Beginn des Buches sehr gut aufgebaut und über die ereignisreiche Entwicklung auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Gerade die Charakterisierung der Hauptprotagonistin gefällt mir gut und wir erfahren auch viele Details ihrer nicht ganz einfachen Kindheit, die sicherlich auch zu der Gewalteskalation führen. Das Ganze konnte mich bis zum fulminanten Finale voll in den Bann ziehen.

Insgesamt ist "Yoko" ein außergewöhnlicher Thriller, der mich manchmal an die Quentin Terrentino-Filme "Kill Bill" erinnerten und somit auch ein wenig vorhersehbar war, aber mir dennoch sehr spannende und packende Lesestunden bescherte. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es gerade aufgrund des für mich außergewöhnlich guten Erzählstils des Autors Bernhard Aichner mit den vollen fünf von fünf Sternen. Gerne mehr davon!!!