Rezension

Wie das Himmelblau schon im Cover düster zerschossen wird

Yoko -

Yoko
von Bernhard Aichner

Bewertet mit 4.5 Sternen

Das Buch beginnt mit dem Kapitel "Das Ende". Und das passt, denn Yokos Leben, das sie kannte, endet.

Aichners typische kurze Sätze erlauben den direkten Einstieg in Yokos Gedankenwelt. Sie wird Opfer eines Verbrechens und nach kurzer Schockstarre entscheidet sie sich, nicht Opfer zu bleiben.
Was sie mit der Umsetzung der Entscheidung aufwirbelt, kann sie vorher nicht wissen, und das überrollt sie wie den Leser, der jederzeit hautnah mit dabei ist.

Aufgeben ist keine Option, und so erging es auch mir als Leserin: Das Unterbrechen der Lektüre war nur äußeren Einflüssen geschuldet, daher war ich innerhalb 24 Stunden beim letzten Kapitel - das, wen verwunderts, nicht "Das Ende" betitelt war.

Wer Spannung sucht, kein Problem mit explizit beschriebenem Blut hat, Cliffhanger an Kapitelenden mag, der wird hier ein gutes Buch finden. Ich musste ein wenig darüber hinweglesen, dass sowohl Yokos Kompromisslosigkeit als auch ihre Erfolgszahlen ein wenig unrealistisch waren, aber der Sog von Aichners Büchern hat auch dieses Mal wirklich funktioniert.