Rezension

Schöne Geschichte aus der man noch mehr hätte heraus holen können.

Broken Dreams - Anne-Marie Jungwirth

Broken Dreams
von Anne-Marie Jungwirth

Bewertet mit 3 Sternen

Anne-Marie Jungwirth – Broken Dreams

 

Eigentlich wollte Tyriq Lehrer werden, doch dieser Traum war sehr schnell ausgeträumt, nachdem sein Vater auf der Straße erschossen wurde. Als der „Mann im Haus“ musste er sich in jungen Jahren bereits behaupten, doch als sein Bruder in die Fänge einer Straßengang landet, schließt auch er sich ihnen an, um seinen Bruder zu beschützen. Retten kann er ihn jeodch nicht als er für fünf Jahre ins Gefängnis gesperrt und mit neuen Träumen entlassen wird.

Er will die Gangs meiden, sein bester Freund Pepe hat ihn angelogen, er versucht einen Job zu bekommen und er trifft auf die wunderschöne Avery, die zur High-Society gehört.

Während sich Avery Stück für Stück in Tyriq verliebt, holt ihn die Vergangenheit wieder ein und plötzlich muss er sich entscheiden, wie er diejenigen beschützt die er liebt...

 

„Broken Dreams“ ist mein erstes Buch der Autorin.

Insgesamt gefiel mir das Buch gut, es war durchgängig flüssig geschrieben, es gab eine angenehme Grundspannung, die Charaktere wirkten gut ausgearbeitet und die Handlungsorte konnte ich mir gut vorstellen.

Aber so richtig überzeugen, konnte mich die Geschichte leider nicht. Im Großen und Ganzen gab es einfach keine Überraschungen, alles war recht vorhersehbar und obwohl ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe, fehlten mir die Aha-Momente.

Also bitte nicht falsch verstehen, es war eine durchgängig schöne, solide und auch fesselnde Geschichte, aber diese Story hebt sich leider nicht von der Masse ab, obwohl es durchaus Potenzial gibt.

Wie schon geschrieben, ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen. Es gab einige erotische Momente, es gab knisternde Leidenschaft, Gefühlsachterbahnen und natürlich eine Crime Story, die wie erwartet endete, auch an ein paar Sackgassen oder Stolpersteine fehlte es der Geschichte nicht.

Die Charaktere konnte ich mir gut vorstellen, sie wirkten nahezu lebendig, aber sie handelten nicht immer nachvollziehbar. Müssen sie ja auch nicht unbedingt, schließlich hat jede Figur ihren eigenen Kopf.

Avery war sympathisch, wirkte aber oft etwas unbedacht und mutiert irgendwann zum Superweibchen, was ich eigentlich schade finde. Ihrem Instinkt sollte sie schon ab und an vertrauen, weswegen einige Szenen nicht nachvollziehbar waren. Vielleicht liebt sie den Nervenkitzel, aber eins ist sicher, wenn sie liebt, dann richtig.

Tyriq hat es mir recht schwer gemacht, ich konnte mir einfach nicht den knallharten „Knasti“ vorstellen und irgendwie kann ich ihm den Gangster auch nicht abnehmen. Klar, er wollte nie in die Gang, aber er war jahrelang drin, hat Gewalt angewendet und auch worauf es letztendlich im Finale hinaus lief, wirkte irgendwie gestellt und konstruiert. Ich kann durchaus verstehen, worauf die Autorin hinaus wollte, keine Frage, aber mir fehlten wie gesagt, ein paar Höhepunkte in der Story.

 

Aber das ist nicht weiter tragisch, denn zum Glück stimmen nicht alle Meinungen überein und was ich hier bemängle, findet eine andere Leserin vielleicht supertoll.

Es ist ja auch eine schöne Story und man merkt, wieviel Herzblut in der Geschichte steckt. Deswegen werde ich sicherlich auch noch ein weiteres Buch der Autorin lesen.

 

Das Cover passt zum Genre und ist ein angenehmer Blickfang.

 

Fazit: Schöne Geschichte aus der man noch mehr hätte heraus holen können. 3 Sterne.