Rezension

Für mich zu viele Verwicklungen

Broken Dreams - Anne-Marie Jungwirth

Broken Dreams
von Anne-Marie Jungwirth

Bewertet mit 3 Sternen

5 Jahre saß Tyriq für ein Verbrechen im Gefängnis, dass der nicht begangen hat. Trotzdem nahm er die Schuld auf sich. Jetzt ist er draußen und sieht sich einer ganz anderen Welt gegenüber. Er muss lernen sich zurecht zu finden, doch das ist alles andere als leicht. Weil er ihren verlorenen Geldbeutel findet, lernt er Avery kennen. Sie stammt aus einer ganz anderen Welt. Sie ist erfolgreiche Geschäftsfrau und lebt nur für ihre kleine Firma. Die Begegnung mit Tyriq wirft sie mehr aus der Bahn als sie je erwartet hätte. Aus einem Grund, den sie nicht benennen kann, fühlt sie sich zu ihm hingezogen und er weiß von der ersten Minute an, dass sie eine außergewöhnliche Frau ist. Doch Tyriqs Vergangenheit wirft einen dunklen Schatten auf das zarte Pflänzchen ihrer Zuneigung.

 

Tyriq ist keineswegs ein Engel. Ja, die Tat für die er verurteilt worden war, hat er nicht begangen, aber er war dennoch ein Gangmitglied und hatte mit Drogen zu tun. Das Wichtige hierbei ist aber, dass er das weiß. Er weiß, dass er Fehler gemacht hat und jetzt will er alles daran setzen sein Leben wieder in die richtige Bahn zu lenken, für sich selbst aber vor allem für seine Mutter.

Avery ahnt was seine Tattoos zu bedeuten haben, aber dennoch fühlt sie sich von seiner Art angezogen. Er ist so ganz anders als alle anderen Männer. Er hat keine Angst ihr zu sagen, was er denkt und versucht nicht sie zu beeindrucken, weil er denkt, dass er das sowieso nicht schaffen würde.

 

Irgendwie habe ich Tyriq und Avery die Zuneigung anfangs überhaupt nicht abgenommen. Ich mochte Tyriq sehr gern, aber Avery war für mich nicht wirklich greifbar; mir war sie zu glatt, komplett ohne Kanten. Später wurde das aber zunehmend besser. Allerdings habe ich mich mit Avery lange Zeit schwerer getan als mit Tyriq. Für mich hat Avery immer wieder mal überreagiert und ich konnte ihr Verhalten dann absolut nicht nachvollziehen. Es gab eine Szene, da hätte ich sie am liebsten geschüttelt. Tyriq ist total selbstreflektiert und vom Temperament her sehr ruhig. Vielleicht macht es das für mich leichter. Allerdings ist auch er nicht perfekt und manchmal hat er mich richtig wütend gemacht.

 

Ich fand das Buch gut, aber für mich gab es zu viele Verwicklungen. Andauernd wurde eine Katastrophe von der nächsten gejagt, ein Unglück folgte aufs nächste und irgendwann war das nur noch anstrengend. Klar kann für Tyriq nicht alles glatt gehen, er ist vorbestraft und das ist in den USA eine viel größere Sache als bei uns. Die Welt begegnet ihm mit Vorurteilen und Verachtung. Ich hätte mir einfach einen anderen Handlungsverlauf mit weniger Verwicklungen und Tiefpunkten gewünscht. So wurde das Buch für mich leider zunehmend unrealistisch.

 

Fazit: Das Buch ist gut, aber für mich gab es viel zu viele Stocke, die den beiden zwischen die Beine geworfen wurden. Es gab immer nur mal höchstens ein oder zwei Kapitel, in denen es beiden einigermaßen gut ging und schon kam die nächste Katastrophe. Meistens ging es dabei auch noch sehr ungerecht zu und das hat mich zunehmend frustriert und dem Buch die Glaubwürdigkeit genommen. In der ersten Hälfte des Buches tat ich mich zwar mit Avery immer wieder schwer, weil ich das Gefühl hatte erst nicht an sie heran zu kommen und später ihr Verhalten, das für mich immer wieder überzogen war, nicht nachvollziehen konnte. In der zweiten Hälfte, als die Katastrophen noch zunahmen in Häufigkeit und Intensität fiel es mir schwer am Buch dran zu bleiben, weil mich Tyriq frustriert hat, ebenso wie die vielen Verwicklungen.

 

Wer ein Buch mit vielen Verwicklungen mag und auf Drama steht, der kann mit diesem Buch nichts falsch machen. Für mich war es einfach zu viel.