Rezension

Schöner winterlicher Wohlfühlroman für gemütliche Lesestunden

Bratapfel am Meer - Anne Barns

Bratapfel am Meer
von Anne Barns

Bewertet mit 4 Sternen

Caros ist Krankenschwester auf einer Intensivstation und seit kurzer Zeit von ihrem Ehemann getrennt, da dieser sie mit einer anderen Frau betrogen hat.
Auf ihrer Station im Krankenhaus trifft sie auf die Patientin Elfriede, die ihr eine wunderschöne Perlenkette zeigt und ihr das Versprechen abnimmt, diese Kette nach ihrem Tod zurück zu ihrer großen Liebe Jorinde nach Juist zu bringen.
Als Elfriede kurze Zeit später stirbt, hinterlässt sie ein Schreiben, in dem sie verfügt, dass tatsächlich Caro diese Kette erhalten soll.
Caro, die in ihrem Beruf täglich mit viel Leid konfrontiert wird, braucht dringend eine Auszeit und beschließt spontan, ihren Urlaub über den Jahreswechsel auf Juist zu verbringen. So kann sie vielleicht auch Elfriedes Wunsch erfüllen und dem Geheimnis der Perlenkette auf die Spur kommen.

Und so begleiten wir Caro und ihren Bobtail Einstein nach Juist. Auf der Fahrt nimmt Caro spontan den Anhalter Max mit, der „irgendwohin“ möchte. Sie erkennt in ihm den Ehemann einer ehemaligen Patientin wieder, die vor einigen Jahren auf ihrer Station verstorben ist.
Max begleitet Caro nach Juist, wo Caro kurzfristig noch eine Ferienwohnung bei Enna mieten konnte.
Damit schlägt Anne Barns die Brücke zu den schon bekannten und lieb gewonnenen Protagonisten aus „Apfelkuchen am Meer“, wie z. B. Merle und Jannes.
Die Einheimischen empfangen Caro sehr gastfreundlich und nehmen sie schnell in ihren Kreis auf.
Es gibt viele schöne gemeinsame Momente und Erlebnisse, die die Herzlichkeit der Menschen dort zeigen.
Es werden auch wieder viele leckere Dinge gebacken, gekocht und gemeinsam genossen und wie immer bei Büchern von Anne Barns gibt es im Anhang einige Rezepte dazu.

Während wir in „Apfelkuchen am Meer“ die Insel Juist im Sommer erleben, finden wir diesmal ein Winterwunderland vor. Die Beschreibungen waren wieder gelungen, sehr bildhaft, detailreich und haben mein Kopfkino zu schönen Bildern inspiriert.
Die Geschichte um Caro bietet viel und erzählt von Freundschaft, Vergangenheitsbewältigung, Selbstfindung und natürlich der Liebe.
So gibt es traurige, fröhliche und auch romantische Momente.
Lediglich die Geschichte bzw. das Geheimnis der Perlenkette ist mir ein bisschen zu kurz gekommen. Nachdem es anfangs ein paar Recherchen dazu gibt, bei denen Caro auch Unterstützung durch die Einheimischen erhält, gerät sie praktisch in Vergessenheit. Erst kurz vor dem Ende gibt es noch mal einen Teil dazu und die Auflösung. Aus dem Geheimnis und der Suche danach hätte man ein bisschen mehr machen können, besonders da dies ja der Aufhänger der Geschichte ist.

Die Charaktere, die man teilweise schon aus dem Vorgängerroman kennt, sind gelungen und liebevoll ausgearbeitet. Gut gefällt mir auch immer, dass wir nicht nur junge Personen erleben sondern auch immer Menschen aus der älteren Generation eine Rolle spielen.

Insgesamt ist „Bratapfel am Meer“ ein schöner Wohlfühlroman, der viele Themen berührt, eine schöne winterliche Atmosphäre hat und in gemütlichen Lesestunden gut unterhält!

Fazit: 4 von 5 Sternen

 

© Fanti2412