Rezension

Mord in der Provence

Dunkles Lavandou - Remy Eyssen

Dunkles Lavandou
von Remy Eyssen

Bewertet mit 4.5 Sternen

Leon Ritter wird im sommerlichen Lavandou zu der Leiche einer vermeintlichen Selbstmörderin gerufen. Dem Rechtsmediziner wird jedoch schnell klar, dass mehr dahinter steckt; während die örtliche Polizei lieber an einen einfachen Selbstmord glauben möchte, geht Leon den Hinweisen auf einen Ritualmord nach.

„Dunkles Lavandou“ ist schon der sechste Band mit dem sympathischen Rechtsmediziner Leon Ritter. Man kann diesen Krimi auch gut ohne seine Vorgänger zu kennen lesen; die werde ich allerdings noch nachholen, denn mir hat der spannende Ausflug in die Provence wirklich sehr gut gefallen. Der Autor kombiniert einen fesselnden Kriminalfall gekonnt mit südfranzösischem Urlaubsflair. Ginster, Lavendel und Oliven ziehen sich durch die ganze Geschichte, Landschaftsbeschreibungen ergänzen das Geschehen, ohne dass es übertrieben aufgesetzt wirkt. Der Mordfall entwickelt sich sehr spannend. Ritter zieht immer wieder auch eigene Schlüsse, und muss diese dann vor dem Ermittlerteam verteidigen. Die Streitgespräche beleuchten den Fall immer wieder neu, auch die beteiligten Figuren werden so charakterisiert. Ritters Ruhe und Überlegtet werden genauso deutlich, wie die Tatsache, dass er sich für seine Überzeugungen einsetzt und für „seine“ Opfer alle Register zieht. Seine Partnerin Isabelle lässt sich noch nicht so gut einschätzen, auch wenn sie mir prinzipiell nicht unsympathisch war. Eyssens Stil hat mir sehr gut gefallen, sowohl für Landschaftsbeschreibungen als auch für anatomische Details oder grausige Mordmethoden findet der Autor immer die passenden Worte.

Ich mochte meinen ersten Ritterkrimi sehr, und empfehle ihn uneingeschränkt weiter.