Rezension

Spannender Krimi

Tegernsee-Connection - Jürgen Ahrens

Tegernsee-Connection
von Jürgen Ahrens

Bewertet mit 5 Sternen

„...Ich sehe das wie im Film vor mir: Der Brandstifter wird in flagranti ertappt, ringt den Security – Mann nieder und schlägt ihm anschließend den Schädel ein...“

 

Ob der Rechtsmediziner im Prolog ahnt, wie nahe er am wirklichen Tathergang ist? Was allerdings noch fehlt, ist der Täter. Und der hatte hier ein zweites Mal zugeschlagen.

Kommissar Markus Kling ermittelt im ersten Brandfall. Ein ehemaliges Luxushotel am Tegernsee wurde bis auf die Grundmauern abgefackelt. Schnell kristallisieren sich zwei Verdächtige heraus. Sie hatten Interesse an der Immobilie, mussten sich aber de Auflagen des Denkmalschutzes beugen. Die haben sich nun nach dem Brand erledigt. Ein dritter Interessent wollte das Haus wider im alten Stil eröffnen. Hat das jemand gestört?

Der Autor hat einen spannenden Krimi geschrieben. Der Schriftstil lässt sich gut lesen.

Markus Klings glasklare Analysen erinnern mich stellenweise an die Krimis von Sherlock Holmes.

Allerdings weiß ich mehr als er. Ich kenne den Täter und durfte ihn bei seinem Vorgehen über die Schulter schauen. Allerdings kenne ich nicht den Auftraggeber. Doch auch Markus ist klar, dass keiner seiner Verdächtigen selbst Hand angelegt haben durfte.

Bei seinen Ermittlungen stößt er auf ein Geflecht aus Bestechlichkeit und Vorteilsnahme.

Gut ausgearbeitete Gespräche bringen die Handlung voran und geben mir einen Einblick in die Gedankenwelt der Protagonisten. Mit seinen Freund Leo, einen Versicherungsmakler, tauscht sich Markus über ihre Einstellungen zum Beruf aus.

 

„...Wenn man die Lösung direkt auf den Präsentierteller bekäme, wäre das doch todlangweilig. Stell dir einen Kriminalroman vor, bei dem du nach zehn Seiten schon den Täter kennst...“

 

DEN behält auch der Autor lange in der Hinterhand. Er ermöglicht mir zwar, mit zu rätseln, lässt mich aber auch manchen Umweg gehen. Eines aber hat der Auftraggeber nicht bedacht. Der Brandstifter verhält sich anders als erwartet.

Zu den inhaltlichen und stilistischen Höhepunkten gehören für mich die Gespräche von Markus mit seinem Vorgesetzten und seinen Eltern nach dem Selbstmord eines Verdächtigen.

 

„...Ich verstehe, dass es dich aufwühlt, aber man kann eben nicht auf alles vorbereitet sein. Denk an den Brandstifter, mit dem hat ja auch niemand rechnen können...“

 

Mir gefällt der Aufbau der Geschichte. Einerseits gibt es immer wieder logisch fundierte Analysen der Sachlage, andererseits bleibt Raum für das Privatleben des Kommissars.

Am Ende bleibt keine Frage offen. Die Geschichte wird konsequent zum Schluss gebracht.

Der Krimi hat mir sehr gut gefallen.