Rezension

Alchemie und gespitzte Pflöcke

Die Schwarze Königin -

Die Schwarze Königin
von Markus Heitz

Bewertet mit 4 Sternen

Eine interessante historische Persönlichkeit hat Bestseller-Autor Markus Heitz zu seinem neusten Roman inspiriert. Im Buch wechseln sich Kapitel rund um die spätmittelalterliche Königin Barbara mit den Erlebnissen des jungen Mannes Len aus unserer Zeit ab. Die Verbindung zwischen beiden Ebenen wird nach und nach deutlicher und hat einige Überraschungen zu bieten.

Von jugendlichem Alter an verbindet eine tiefe Freundschaft die gewitzte Barbara und den Fürstensohn Vlad aus der Walachei, der einst als Geisel an den Hof ihres Mannes kam. Verbunden sind sie vor allem auch im Kampf gegen die Vampire, die mehr oder weniger im Verborgenen die Menschheit bedrohen. Eine wichtige Rolle spielen dabei nicht zuletzt die Errungenschaften Barbaras auf dem Gebiet der Alchemie, die viel zu ihrem titelgebenden Beinamen beitragen werden.
Der zweite Hauptdarsteller Len befindet sich auf einer Gruppenreise durch die tschechische Republik und Rumänien, als ihm auf zunehmend dramatische Weise seine Herkunft enthüllt wird – als letzter direkter Nachfahre Vlads soll er den Kampf des Ahnen in der Gegenwart fortführen.

Die Geschichte verknüpft geschickt historische Details und z.B. auch reale Schauplätze mit übersinnlich-düsteren Elementen wie einer interessanten Auswahl verschiedener Vampir-Unterarten und anderer finsterer Kreaturen. Dies gelingt unter anderem durch das Einbauen von Zitaten aus  echten historischen Quellen zum Thema Alchemie und Beschwörungen. 
Actionreiche und teils recht gruselige bis brutale Szenen sorgen dafür, dass es spannend bleibt und nicht zu „trocken“ wirkt.

Der Wechsel zwischen den beiden Zeitebenen hat mir gut gefallen, der Schreibstil ist gewohnt überzeugend, und es war fesselnd zu lesen, wie sich Barbara, Len und ihre Mitstreiter gegen die Finsterlinge behaupten. Allerdings konnte ich mich mit beiden Hauptfiguren nicht restlos identifizieren, vor allem die schwarze Königin wirkte mir irgendwie zu emotionslos. Beide bleiben mir etwas zu blass.
Das Buch wird nicht direkt als Beginn einer Reihe bezeichnet, das Ende bietet aber auf jeden Fall Raum für Fortsetzungen oder Ableger der Story.