Rezension

Alchemie, Vampire, eine starke Frau - Die Schwarze Königin würde ich gerne mal treffen

Die Schwarze Königin -

Die Schwarze Königin
von Markus Heitz

Bewertet mit 3 Sternen

Vorab möchte ich mich bei netgGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars bedanken, welches keinen Einfluss auf die Bewertung nimmt.

Wir schreiben das 15. Jahrhundert. Die junge Königin und spätere Kaisergemahlin Barbara von Cilli, gerade mal 14 Jahre alt, trifft auf den 15-jährigen Vlad (dem zweiten, Vater des späteren Pfählers).

 Beide finden recht schnell eine Gemeinsamkeit, die Erforschung des Außergewöhnlichen. Barbara die schon länger an der Chemie interessiert ist und nicht das liebliche kleine Frauchen ist, wie es alle gerne hätten und Vlad der offiziell als Gefangener am Hofe gilt, verstehen sich sehr schnell sehr gut.

So erfahren wir in einer längeren Zeitlinie, wie die beiden mehr als Freunde wurden, Vlad am Ende aber immer ihr Beschützer sein wird. Mit Hilfe von Alchemie und dämonischen Fähigkeiten, haben Sie sich zum Ziel gesetzt, die Vampire mit all ihren Unterklassen auszumerzen.

Sigismund, der König, ahnt nichts davon und ich einfach nur froh das seine Königin sehr beliebt ist und ihn bei politischen Entscheidungen hilft. Natürlich nur hinter verschlossenen Türen, immerhin ist sie eine Frau. Auch die Entwicklung der Ehe und Geburten sind ein Teil der Geschichte. So ist die Geschichte trotz ihres fantastischen Teils, sehr nah an der wirklichen Zeit im 15 Jahrhundert angelehnt und wie es um Übernahme von Reichen geht und Kriege die dadurch entstanden sind.

Barbara wird somit zur „Schwarzen Königin“ und führt einen Krieg gegen die großen Herrschafter der Vampire an.

Das zweite große „Paar“ ist in unserer Gegenwart. Hier treffen wir auf Len, dem seine Großmutter eigentlich in Prag auf große Tour gehen sollte. Doch diese ist kurzfristig ausgefallen und so fährt er und trifft dort auf Klara und ihre Oma. Klara ist sofort ganz sein Fall und er sehr schnell in diese verknallt. Aber auch sie scheint nicht abgeneigt zu sein.

Bis es dann zu einem Zwischenfall kommt und Len seine Papiere und sein Geld verliert. Er ist nun gezwungen in Prag zu bleiben und darf erstmal nicht mit der Reisegruppe weiterreisen. So lernt er jedoch andere Personen kennen, welche sich mit der „Schwarzen Königin“ auskennen, ihn als letzten Nachfahren des Vlad II erkennen und somit als einen Draculesti (Vampirjäger).

So erfährt er schnell die Geschichte um die schwarze Königin und wird von nun an gejagt. Alchemie, Unsterblichkeit und so manch andere Wesen als Vampire kreuzen seinen Weg.

Schwerpunkt der Dark Fantasy ist am Ende die Charakterbildung und die ausschweifende Geschichte mit langen Dialogen und viel aufbauschenden Inhalt. Der Autor hat sich viel Mühe gegeben, die wichtigen Charaktere gut in den Vordergrund zu stellen und somit Len und Barbara den meisten Tiefgang zu geben. Die anderen Charaktere sind jetzt nicht pauschal blass dagegen, sind aber oftmals nur Randfiguren. So z.B. Klara, die erst später im Buch eine wichtige Wendung erleben wird. Sehr schön war es zu sehen, wie die Umwelt mit Barbara umgegangen ist. Eine solche Powerfrau, in einer solchen Zeit, schier unmöglich. Doch sie war immer taff und hat es geschafft, unter der Decke der Verheimlichung, sehr viel zu erreichen ohne dass es ihr Mann mitbekam. So war es mir sympathisch, dass Sie sich Sorgen machte, wenn wichtige und sehr teure Abschriften zerstört werden konnte.

Aber die Geschichte in sich war mir zu groß aufgebauscht, teilweise zu detailreich und es hätten auch 50-100 Seiten weniger sein können, gerade in den Passagen der Vergangenheit. In der Gegenwart war immer was los und es machte weit aus mehr Spaß diese zu lesen.

Das Buch ist gut recherchiert und bringt eine interessante Geschichte mit sich, wo ich es toll fand, dass mal nicht der Vampir, sondern die Menschen im Vordergrund stehen. Leider ist das Buch nur eines nicht, nämlich ein Page Turner. Hier müsste mal so mancher die Definition nachschlagen, denn der Wunsch Seite für Seite zu durchfliegen und den Wunsch, dass Buch gar nicht mehr aus den Finger zu legen, kann ich nicht teilen. Dafür war es zu langatmig.