Rezension

Meister der Fantasy

Die Schwarze Königin -

Die Schwarze Königin
von Markus Heitz

Bewertet mit 4 Sternen

Markus Heitz zeigte einmal mehr, dass er definitiv ein Meister der Fantasy und im Weltenbau beinahe unschlagbar ist.

Markus Heitz zeigte einmal mehr, dass er definitiv ein Meister der Fantasy und im Weltenbau beinahe unschlagbar ist. Erfahre im Text weshalb ich dieser Meinung bin.

Meine Meinung zum Cover:
Das Cover war das Erste, was mir an dem Buch auffiel. Das es von Markus Heitz stammt, merkte ich erst auf den zweiten Blick. Es ist wunderbar düster und passt hervorragend gut zur Geschichte. Die Elemente in schwarz-weiß darzustellen war eine gute Idee. So stechen die roten Motive stärker hervor. Wenn man das Buch gelesen hat, kann man Details der Geschichte darin wiederfinden.

Meine Meinung zum Inhalt:
An dieses Buch hatte ich sehr hohe Erwartungen, da ich von Markus Heitz bisher nur aufregende Geschichten mit viel Spannung gelesen oder gehört habe. Zu meiner Freude konnte der Autor meine Erwartungen erfüllen. Mit seiner detaillierten Schreibweise und dem umfangreichen Weltenbau schuf er eine epische Geschichte. Der Autor nahm das historische Grundgerüst um Königin Barbara und schuf mit ihr seine ganz Eigene, die sogar war hätte sein können. Die historischen Details wurden von ihm wunderbar mit seinen Ideen verbunden.

Die Geschichte spielte sowohl im 15. Jahrhundert, als auch in der Gegenwart. In der Vergangenheit wurde mir Barbaras Handlungsstrang mit ihren Forschungen, Taten und Plänen geschildert. Ausgelöst durch ihr Zusammentreffen mit Vlad Dracul und Sorin entwickelte sich etwas Schauerliches und Eindrückliches. Die Drei fanden immer mehr über die finstere Bedrohung durch die Strigoi (Vampire) heraus – daraus erwuchs ein Widerstand, der alle Grenzen sprengen sollte. Barbara und Vlad würden Dinge tun, die niemals ein Mensch zuvor gewagt hatte.

Im Gegenzug dazu hat der junge Len, eigentlich Lenny, in der Gegenwart keine Ahnung von seiner Verbindung zu den Drăculești. Jene Familie, die die Nachfahren von Vlad sein sollen. Je weiter das Geschehen voranschritt, umso mehr erfuhr er und begab sich gleichzeitig in fürchterliche Gefahr. Immer wieder würde sein Leben auf dem Spiel stehen.

Es ist schwierig über die weitere Handlung zu schreiben, ohne dich zu spoilern. Klar ist, dass beide Handlungsstränge zusammenhängen. Wie? Das wirst du mit der Zeit vermuten und manchmal daneben liegen. Glaube mir, denn ich hatte gedacht die Wahrheit herausgefunden zu haben und wurde dann am Ende doch überrascht. Ich hatte einen intensiven Einblick in Barbaras Handeln, sowie in Lens nun turbulentes Leben.

Da es sich um Dark Fantasy handelt, war manche Szene sehr blutig. Gewalt und Tod kamen immer wieder vor. Genauso wie tödliche oder lebensbedrohliche Kämpfe. Stellenweise fühlte es sich durch die eindrückliche Schreibweise so an, als wäre ich ein Teil der Handlung. Ich konnte mir die beschriebenen Abläufe sehr gut vorstellen.

Das Spannungslevel blieb die meiste Zeit hoch. Allerdings gab es in der zweiten Hälfte ein paar Stellen, die sich in die Länge zogen. Versteh mich nicht falsch – mir war nie langweilig – dennoch gab es Momente, in denen ich das Geschehen dann doch als zu ausführlich erzählt empfand. Zum Glück hatte ich diesen Abschnitt alsbald hinter mich gebracht. Die Strigoi waren keine klassischen Vampire. Sie verhielten sich durchtrieben, planerisch, machtgierig und grausam. Vor allem bei Vlad riefen sie Hass und Wut hervor. Barbara schien meistens einen kühlen, wenn auch berechnenden Kopf zu bewahren. Beide Charaktere waren starke Persönlichkeiten. Gegensätzlich war Len – was sollte ich von ihm halten? Ich war mir lange Zeit nicht sicher. Nach und nach entwickelte er sich jedoch zu einem tatkräftigen Mann, trotz mehrerer „Holperer“.

Schließlich kam das Ende immer näher und die Spannung spitzte sich zu. Bei beiden Handlungssträngen kam es zum entscheidenden Finalschlag mit ungewissem Ausgang. Vor allem bei Len. Am Ende war ich überrascht, begeistert und fühlte mich bestätigt. Der Autor verpasste dem Buch ein geniales und trickreiches Ende. Im Nachwort schrieb Markus Heitz, dass es vielleicht eine Fortsetzung geben wird. Das ist allerdings noch nicht sicher, obwohl Potenzial und viel Stoff dafür vorhanden wären. Mich selbst würde es riesig freuen, dann ich möchte Len und eine weitere Person weiter begleiten.

Mein Fazit:
Der Weltenbau dieses Buches gehört zu den besten, meiner Lesekarriere. Der historische Grundton wurde von Markus Heitz zu einem Fantasy-Epos verwoben. Durch die stetig aufgebaute Spannung konnte ich sehr viel mitfiebern. Außerdem konnte ich durch die detaillierte Erzählweise so tief eintauchen, dass ich mich stellenweise als Teil der Handlung fühlte. So manche Wendung kam überraschend und erwartet. In der zweiten Hälfte gab es ein paar Stellen, die sich in die Länge zogen. Erstaunlicherweise war mir nicht langweilig, dennoch war mir der Abschnitt zu ausführlich. Kurz danach kehrte die Spannung zurück und ich konnte bis zu den beiden Finalszenen mitfiebern. Bei Beiden war ich regelrecht gefangen vom Geschehen und sehr begeistert. Man Ende stand in meinen Augen ein richtiges Wow. Eine Fortsetzung ist noch ungewiss, Potenzial wäre da. Barbara ist eine der stärksten und skrupelosten Protagonistinnen, die ich bisher erlebte habe. Len konnte nach und nach seine vielen Schwächen in Stärken umwandeln. Mein heimlicher Liebling war Vlad, der am wenigsten selbst in der Hand hatte und ein heraussagender Krieger mit ungebrochener Loyalität war.

Ich vergebe 4 von 5 möglichen Sternen!

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!