Rezension

Idee klang vielversprechend, konnte mich aber leider nicht gänzlich überzeugen

Die Schwarze Königin -

Die Schwarze Königin
von Markus Heitz

Bewertet mit 2.5 Sternen

Vor einer halben Ewigkeit habe ich mal den ersten Band von „Die Zwerge“ von Markus Heitz gelesen, danach verschwand der Autor nahezu komplett von meinem Radar. 
Als Leserin, die jeder neuen Veröffentlichung der Twilight Bücher weit vor der Verfilmung des ersten Buches entgegengefiebert hat, sind Vampir-Geschichten seit einer fast ebenso langen Zeitspanne Teil meines Lebens und ich kann nicht abstreiten, dass ich mich echt freue, dass Vampire scheinbar wieder in Mode kommen. 
Also Vampir-Geschichte und dann noch ein Autor, den ich seit Jahren nicht mehr auf dem Schirm hatte? Für mich war „Die schwarze Königin“ einfach eine perfekte Gelegenheit.

Die Geschichte wird parallel auf zwei Zeitebenen erzählt. Die erste nimmt die Leser:innen mit zu den Geschehnissen rund um die Königin Barbara von Cilli und Vlad, dem Pfähler, im 15. Jahrhundert. Die zweite Ebene spielt in der Gegenwart und fokussiert sich auf Len, einem jungen Mann, der in Prag – etwas unfreiwillig - auf die Spurensuche seiner Familiengeschichte geht.

Was mir unheimlich gut gefallen hat, war die Verbindung von historisch aufbereiteten Quellen und viel geschichtlichem Hintergrundwissen mit fantastischen Elementen. Man merkte immer wieder im Laufe der Geschichte, wie viel Recherche und Hingabe Markus Heitz in das Buch gesteckt hat.
Auch die verschiedenen Orte und Settings wurden sehr detailreich beschrieben, so dass diese wie von selbst sich vor meinem inneren Auge aufbauten und sehr atmosphärisch wirkten. 
Leider konnte mich die Geschichte im Ganzen jedoch nicht so mitreißen. Ich fand die Plotline rund um Barbara super interessant, wurde aber immer wieder durch die Zeitsprünge zu Len aus der Geschichte geholt. An sich finde ich das Wechselspiel verschiedener Zeitebenen und Perspektiven echt gut, hier aber war mir Lens Erzählstrang etwas zu langsam. 
Außerdem blieben mir die Charaktere alle zu farblos und zu glatt. Eigentlich hätte es ein leichtes sein sollen, zu Len eine Verbindung aufzubauen, aber irgendwie konnte ich ihn bis zum Ende hin nicht richtig greifen. Das ist vor allem deswegen echt schwierig gewesen, da es unheimlich viele Nebencharaktere gibt. Es kommen so viele Personen in der Geschichte vor, dass ich schnell den Überblick verloren habe.
Ich fand die Basis also echt spannend, stolperte dann doch aber mehr und mehr durch das Hörbuch. 
Da mich die Geschichte phasenweise auch nicht mehr richtig packte, wurden die Pausen immer größer was dann wiederum dazu führte, dass ich zum einen nicht mehr richtig in die Geschichte rein fand, zum anderen aber auch, dass die Charaktere mir noch weniger greifbar vorkamen. Ein kleiner Teufelskreis, der erst dadurch unterbrochen wurde, dass ich anfing das Hörbuch in schnellerer Geschwindigkeit und immer häufiger wieder abzuspielen, um Fuß fassen zu können. 
Das Ende wirkt sehr abgeschlossen, lässt aber durchaus eine Fortsetzung zu. 

Uve Teschner gefiel mir sehr als Sprecher des Hörbuchs. Er brachte viel Atmosphäre und Stimmung in die Geschichte und liest einfach fantastisch.