Rezension

Als Thriller nicht so überzeugend

Töte und lebe! - Laura Wulff

Töte und lebe!
von Laura Wulff

~~Das Buch „Töte und Lebe“ ist der dritte Band aus der Feder von Laura Wulff, in dem es um die Fälle des  Kölner Kriminalkommissar Daniel Zucker geht, der einzige „Rollstuhlkommissar „ Kölns.
In einem Bunker wird die Leiche eines Mannes gefunden, fürchterlich zugerichtet und entstellt. Und er hatte das Down Syndrom. Kurz darauf wird eine zweite Leiche, ebenfalls mit Down Syndrom, gefunden. Wie es scheint, sind beide Männer von ein und demselben Täter misshandelt und zu Tode gefoltert worden.  Oder doch nicht?
Kommissar Zucker, der an den Rollstuhl gefesselt ist, beginnt zu ermitteln und macht das ganze aufgrund seiner Behinderung zu seinem persönlichen Fall. Trotzdem werden auf verschiedene Art und Weise sowohl seine Frau Marie, als auch sein Cousin Ben, der bei den Zuckers lebt, in den Fall hineingezogen. Am Ende kommt es zum großen Showdown, und mehr als einer der Zuckers schwebt plötzlich in Lebensgefahr.
Für mich war es das erste Buch aus dieser Reihe, die vorherigen Bände kenne ich nicht. Man muss sie auch nicht zwingend gelesen haben. Ebenso war es mein erstes Buch der Autorin Sandra Henke, die unter dem Pseudonym Laura Wulff schreibt.
Das Cover des Buches ist sehr ansprechend und macht Hoffnung auf ein spannendes Lesevergnügen.
Mit seinen über 400 Seiten hat das Buch auch einen für mich anständigen Umfang und so ließ ich mich voller Erwartung auf den 3. Fall von Daniel Zucker ein. Geschrieben wird hier  aus 3 verschiedenen Sichtweisen, nämlich denen von Daniel, seiner Frau Marie und seines Cousins Ben, die sich abwechseln.
Etwas unstrukturiert für den Leser am Anfang, wo ich mich gefragt habe, was der Cousin Ben mit dem Fall zu tun hat, gab es dann doch einen Sinn in der Gesamthandlung. Auch erfährt  der Leser viel Privates über die Familie Zucker und über die Vergangenheit der einzelnen Familienmitglieder. Zwar bekommt man so einen guten Einblick in die Charaktere der Protagonisten, aber gerade was z.B. den Cousin Ben betrifft, waren diese Einblicke  in seine Person für mich für die Lösung des Falles nicht alle notwendig. Allerdings gehe ich davon aus, dass sich die Autorin hier kritisch mit den Themen Behinderung, Vorurteile und Homosexualität in der Gesellschaft auseinandersetzen wollte. Leider geht das zu Lasten der Spannung im Buch, die für mich  nur auf den letzten 100 Seiten wirklich existent war. Für einen Thriller enthielt das Buch für mich zu viel an Nebengeschichten, ich hatte teilweise die Lust am weiter lesen verloren und das Buch erst mal einen Tag zur Seite gelegt.
Das Ende war zwar vorhersehbar, dennoch fieberte man auf den letzten Seiten des Buches dem Ausgang entgegen.  So bekam ich doch noch das Gefühl, schneller lesen zu müssen, um zu erfahren, was im großen Showdown mit den Figuren passiert. Dieser war sehr gut beschrieben, ich fühlte mich in die Szene hineinversetzt und es kam mir vor, als stände ich direkt am Rand des Geschehens.
Mehr von diesen Szenen und das Buch hätte meine Erwartungen hinsichtlich Cover und dem Genre mehr als erfüllt. So kann ich dem Buch „Töte und Lebe“ trotzdem noch gute 3 von 5 Sternen geben.