Rezension

Das Ende hätte besser sein können

Töte und lebe! - Laura Wulff

Töte und lebe!
von Laura Wulff

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext

Der 3. Fall für die Zuckers. Die Leiche eines Mannes mit Down-Syndrom wird gefunden. Kurz darauf eine Zweite. Beide sind vor ihrem Tod schwer misshandelt worden. Für Daniel Zucker, Kölns einzigem Kriminalkommissar im Rollstuhl, ist klar: Hier hat es jemand auf Menschen mit Behinderung abgesehen! Dies macht den Fall für ihn zu einer persönlichen Angelegenheit. Einer Angelegenheit, der er sich allein stellen muss, da er gezwungen ist auf die Hilfe seiner Frau Marie und deren Cousin Ben zu verzichten, denn sie haben gerade mit eigenen Problemen zu kämpfen. Doch durch seine beherzte Ermittlungsarbeit schafft er es sich an die Spur des Killers zu heften – und in dessen Visier zu geraten …

Autor
Besuchen Sie die Autorin auf www.LauraWulff.de oder www.facebook.com/sandra.henke.autorin 
Laura Wulff ist das Pseudonym der bekannten deutschen Autorin Sandra Henke, die in der Nähe von Köln lebt und arbeitet. Obwohl sie das Gelübde "Bis dass der Tod euch scheidet" ernst nimmt, hofft sie, dass ihr Name trotzdem nie in einer Ermittlungsakte der Kriminalpolizei auftauchen wird. Sie trinkt gerne ein Glas blutroten Wein, findet, dass Neid die Seele vergiftet, und könnte nicht für Schuhe morden, sondern für ein gutes Buch.

Meine Meinung
Zuerst mal was zum Cover: Perfekt gewählt. Es ist düster und unheimlich, genau so wie ich es bei einem Buch dieses Genre auch erwarten würde. 
Ausser schwarz und grau gibt es nicht viele Farben. Eyecatcher ist eindeutig der Haken der im Vordergrund steht. Dieser hat den einzigen farbigen Ton, rot, wie soll es auch anders sein. Blut was an ihm haftet und auch auf den Boden tropft, lässt den Leser neugierig auf den Inhalt werden.
Die Charaktere in diesem Buch wurden direkt auf der ersten Seite von der Autorin beschrieben. Ganz toll, so bekam man direkt schon mal einen Eindruck von den beiden:
Marie Zucker, 29 Jahre 

Aussehen: 1,65 m, krause mittelblonde schulterlange Haare, grüne Augen, sehr schlank, kleidet sich klassisch chic
Beruf: Kostümbildnerin am Musical Dome, nebenberufliche Gerichtszeichnerin, fertigt auch Phantombilder für die Polizei an
Sie kämpft mit: Worten, einer Engelsgeduld, Durchhaltevermögen, Leidenschaft, Einfühlsamkeit, guter Menschenkenntnis, durch Ihren Nebenberuf geschultes Auge, Pfefferspray
Dämonen: Ihre Mutter hat sie unter dem Deckmantel der Erziehung als Kind körperlich und seelisch misshandelt.

Daniel Zucker, 36 Jahre

Aussehen: schwarze Haare, schwarz-braune Augen, Mund-Kinn-Bart, sitzt nach einem Freizeitunfall im Rollstuhl, trotzdem sportlich
Beruf: Hauptkommissar, zurzeit als "externer Berater/Sonderermittler bei schwierigen (oder unliebsamen) Fällen" beim Kriminalkommissariat 11 im Polizeipräsidium Köln zuständig.
Er kämpft mit: Rollstuhl, Stabtaschenlampe, Einsatzmehrzweckstock, Fäusten, Aufnahmegerät und kriminalistischem Spürsinn
Dämonen: aufgewachsen mit einem gewalttätigen Vater, Querschnittslähmung ab der Hüfte abwärts

Zur Einleitung gibt es ein Zitat aus dem Film "Saw". Das ist mal was ganz anderes und gefällt mir richtig gut. Danach geht es auch sofort zur Sache. Das erste Kapitel ist direkt ein Kampf, Blut und Gemetzel. Damit wurde der Spannungspegel direkt mal nach oben gelegt.
Doch wenn man denkt, das es nun ruhiger wird hat man sich getäuscht. Kurz darauf wird direkt die erste Leiche gefunden und Zucker wird vor Ort gerufen.
Ein Kommissar im Rollstuhl, erlebt man auch nicht jeden Tag. Doch er ist ein sympathischer Mann der noch mit seinem Schicksal hadert, ganz akzeptiert hat er es wohl noch nicht. An seiner Seite ist Marie, sie versucht alles das es ihm gut geht. Die beiden kenne ich schon von einem anderen Thrillerteil der Autorin und ich mag sie einfach. Sie harmonieren wunderbar miteinander, können sich blind aufeinander verlassen.
Der Schreibstil ist sehr leicht und flüssig, man findet sofort in die Ereignisse hinein und kann gut folgen. Die Kapitel haben eine ansprechende Länge und werden fast immer aus einer Sicht geschrieben. Spannungspegel werden nach und nach immer wieder aufgebaut und es macht Spass das Buch zu lesen.

Doch leider wird es am Ende ein wenig unrealistisch und somit war es für mich kein harmonischer Abschluss. Wenn die letzten Kapitel näher an der Realität gelegen hätte wäre es ein perfekter Thriller gewesen. So werde ich leider einen Stern abziehen.

Fazit
Bis fast zum Schluss ein perfektes Buch, dann leider Abfall durch Unrealität.

Sterne
****

Kommentare

Lena Wilczynski kommentierte am 03. April 2015 um 15:47

Kann man das Buch auch gut lesen wenn man die Vorgänger nicht kennt? Oder kennst du sie und kannst eines davon absolut empfehlen? Lg Lena

Ka-Sas Buchfinder kommentierte am 03. April 2015 um 15:55

Den ersten Band habe ich auch nicht gelesen, nur den zweiten. Das ging ohne Probleme. Ok ein oder zwei Kleinigkeiten kennt man dann vll nicht, aber das war für mich beim lesen nicht schlimm :)
 

Sandra