Rezension

Amüsanter, geheimnislüftender und auch spannender Cosy-Krimi erzählt in legerem Stil von der nicht nur putzenden Tilly und ihrem neuen Team!

Ein blitzsauberer Mord -

Ein blitzsauberer Mord
von Andreas Suchanek

Bewertet mit 4 Sternen

Tilly Blich ist eine Marke für sich! ;-)

Der Autor Andreas Suchanek war für mich neu, da er bisher zwar verschiedene Genres bediente, nicht aber solche, die zu meinen Interessen gehören. Mit „Ein blitzsauberer Mord“ – übrigens der erste Fall der Reihe „Tilly Blich ermittelt“ - betritt er hier das humorgefährliche Gefilde der Cosy-Crimes und der zweite Band wird wohl nicht lange auf sich warten lassen.

Wenn eine Reinigungskraft auf Mörderjagd geht, ist das zwar nichts Neues, denn mit einer solch gründlichen Ermittlerin haben mich schon andere Kuschelkrimis bestens unterhalten, aber ich war gespannt, wie dieser Autor seine unterhaltsam-kriminelle Geschichte aufbaut.

Vorweg sei erwähnt, dass ich bis auf eine kleine Einordnung bzw. Einführung nichts Inhaltliches wiedergeben werde, um zukünftige Leser nicht ihres Vergnügens zu berauben. Meine Eindrücke von der Geschichte und ihrer Umsetzung aber werde ich gerne schildern.

Die Hauptfigur Tilly Blich, ihres Zeichens Neubürgerin im fiktiven schwäbischen Städtchen Untertannberg (im Klappentext fälschlicherweise Untertannbach genannt) und frisch gebackene Eigentümerin einer Reinigungsfirma, bringt frischen Wind in eben dieses Städtchen nahe Stuttgart, das mit typischer Kleinstadtatmosphäre und einem wohl allen bekannten Jeder-kennt-Jeden-Effekt für die aus Köln stammende Großstadtpflanze mehr als gewöhnungsbedürftig ist. Aber Tilly putzt nicht nur, sie räumt auch auf. ;-)

In einem angenehmen, flüssig zu lesenden Schreibstil werden sowohl die Örtlichkeiten als auch die Figuren der Geschichte wohldosiert beschrieben, sodass man als Leser eine gute Vorstellung vom Ort des Geschehens hat und die Charaktere an Profil gewinnen; Charaktere, die rund um die Protagonistin eine erquicklich-unterhaltsame Entourage bilden, mit der man schnell warm wird und zu der auch ein Bassett-Welpe gehört, dessen Auftritte anfangs sehr unterhaltsam sind, insgesamt aber – wie auch der eine oder andere, sehr plakative Name - etwas übertrieben wirken. Womöglich liebt der Autor diese Hunderasse und hatte Gefallen daran, sie hier kräftig agieren zu lassen?!

„Ein blitzsauberer Mord“ unterhält leichtfüßig und mit Wortwitz, manches wirkt jedoch überspitzt respektive unrealistisch, gleichwohl hat das Lesen Spaß gemacht und ich konnte herrlich mitermitteln. Auch die Gestaltung des Buches, die Bilder nicht nur ;-) auf dem Titelbild und die angenehm kurzen Kapitel haben mir gut gefallen, weshalb ich diesem ersten Fall für Tilly Blich 4 Sterne gebe.

Dass ich auch den zweiten Band aus der „Tilly-Blich-ermittelt“-Reihe lesen möchte, ja, eigentlich muss, ist jetzt schon klar, denn erstens möchte ich gerne wissen, wie es mit ihrem Flirt (mehr wird nicht verraten) weitergeht und zweitens folgt nach dem Finale von Band 1, geschickt angefügt und geschäftstüchtig Neugierde weckend, der Prolog aus Band 2. Ich sage nur: „oha“!

Was mir aber zu denken gibt, ist die Tatsache, dass das Buch (1. Auflage 06/2024) zahlreiche Fehler aufweist, in Rechtschreibung, Grammatik, Silbentrennung, Zeichensetzung, Wortwahl und Satzbau etc. Da es sich um ein Verlagsbuch handelt und deshalb anzunehmen ist, dass es ein Verlagskorrekt gab, ist es erschreckend, dass das Ergebnis desselben so zu wünschen übriglässt. Betonen möchte ich aber, dass diese Mängel nicht in meine Bewertung eingeflossen sind, denn vielleicht findet sich ja beizeiten ein Korrektor, der sich dieser Geschichte noch einmal annimmt und die Fehler korrigiert?! Es wäre dem Buch zu wünschen!