Rezension

Anders als erwartet, aber dennoch sehr lesenswert und besonders

Die Chroniken von Alice - Die Schwarze Königin - Christina Henry

Die Chroniken von Alice - Die Schwarze Königin
von Christina Henry

Bewertet mit 4.5 Sternen

Anders als erwartet, aber dennoch sehr lesenswert und besonders

Inhalt:
Alice hat den Kampf gegen den Wahnsinn gewonnen – vorerst. Sie hat die Schandtaten des Kaninchens sowie den Blutdurst des Jabberwocks überlebt und will nun ein Versprechen einlösen: Jenny, die Tochter ihres Freundes Hatcher, zu finden. Doch Alice und Hatcher erwartet der nächste Albtraum. Sie müssen in das Reich der verrückten Weißen Königin vordringen, wo das wahre Spiel um das finstere Wunderland bereits begonnen hat. Jeder Zug führt Alice näher an ihre Bestimmung. Aber damit sie als Siegerin hervorgeht, muss sie nicht nur ihre neuen Kräfte zu beherrschen lernen, sondern herausfinden, was mit der rätselhaften Schwarzen Königin geschehen ist ...

Meinung:
Nachdem Alice und Hatcher der Stadt und den dortigen Gefahren entkommen konnten, befinden sich die Beiden auf der Suche nach Hatchers Tochter Jenny. Die Suche wird jedoch zu einem weiteren Albtraum für Alice und Hatcher, denn sie gelangen in das Reich der Weißen Königin, die eine grausame und skrupellose Herrscherin ist.

Da ich vom ersten Band der Chroniken von Alice positiv überrascht und begeistert wurde, wollte ich unbedingt wissen wie Alice und Hatchers Geschichte weitergehen wird. Daher konnte ich das Buch auch nicht lange ungelesen im Regal stehen lassen.

Der erste Band von Alice Geschichte hielt doch den ein oder anderen Schockmoment für die Leser bereit. Mehr als einmal wird es brutal und grausam. Daher hatte ich gewisse Erwartungen was diesen zweiten Teil angeht.
Die Handlung von Band zwei verläuft dabei ganz anders, als ich mir dies vorher ausgemalt hatte. Dies hat mich jedoch nicht enttäuscht, viel mehr hing ich gebannt an den Seiten und verfolgte das Drama, das sich mal wieder rund um Alice abspielt. Denn auch dieser zweite Band bietet so einige heftige Szenen und Momente. Dabei gab es dieses Mal deutlich weniger brutale Szenen. Viel mehr legt die Autorin das Augenmerk auf psychische Elemente und sorgt dabei beim Leser ab und an für Gänsehaut.

Was den ein oder anderen Leser stören dürfte ist, dass Alice und Hatchers Wege sich zwischenzeitlich trennen. Ich mochte Alice und Hatcher als (Liebes-)Paar im ersten Band wirklich unglaublich gerne. Denn beide sind ziemlich kaputt und haben schlimmes durchgemacht. Dennoch akzeptieren sie den anderen mit all seinen Schwächen ohne ihn verbiegen zu wollen. Ich fand die Beziehung der beiden unglaublich gut beschrieben und passend zur eigentlichen Geschichte. Auch in diesem Band wird die Beziehung der Beiden thematisiert, nimmt aber bei weitem nicht so viel Spielraum ein wie im ersten Teil.

In diesem zweiten Band treffen wir auf allerlei neue Charaktere, die der Geschichte ihren ganz eigenen Charme verleihen. Mich persönlich hat es jedoch riesig gefreut, dass wir ab und an den Gedankenfetzen von Grinser, einem alten Bekannten aus Band 1, lauschen durften.

Etwas schade empfand ich es, dass Alice sich immer wieder in ihren Gedanken verliert. Sei es, dass es sich dabei um Dinge die in der Vergangenheit geschehen sind dreht oder um mögliche Dinge die noch passieren könnten. Dies hat meinen Lesefluss ein wenig gebremst und gestört.

Das Finale des Buches ist höchst dramatisch, packend und emotional. Ich empfand die eingebaute Wendung jedoch als nicht ganz so gelungen.
Zudem sind mir ein, zwei Logiklücken aufgefallen.
Das Ende an sich passt zu dem Verlauf der Reihe und lässt den Leser dennoch hoffnungsfroh in die Zukunft blicken.

Fazit:
Der zweite Band rund um Alice Geschichte bietet wieder einige düstere und emotionale Szenen, auch wenn es dieses Mal gefühlt etwas weniger brutal zur Sache geht. Der Leser leidet mit Alice mit und gibt die Hoffnung doch nicht auf, dass am Ende alles gut wird. Alice und Hatcher zusammen als Liebespaar sind wieder ein wahrer Genuss, denn ihre Beziehung passt zur eigentlichen Geschichte wie die Faust aufs Auge.
Leider muss ich ein wenig Punktabzug geben, da mir Logiklücken aufgefallen sind und Alice Gedankengänge teilweise ein wenig zu ausschweifend erzählt wurden.
Dennoch gibt es 4,5 von 5 Hörnchen.