Rezension

Anekdoten über eine Familie

Sylter Welle -

Sylter Welle
von Max Richard Lessmann

Bewertet mit 3 Sternen

          Das Cover mit dem brennenden Strandkorb vor der düsteren Kulisse der Nordsee ließ mich eine dramatische Geschichte oder einen Krimi erwarten. Beides sind nicht meine favorisierten Genres, deshalb habe ich mich erst nach dem Lesen des Klappentextes auf das Buch eingelassen. 

Eine Hommage an die Großeltern, wer könnte die nicht unterschreiben? Ich habe meine jedenfalls sehr geliebt, mit allen ihren aus Traumen entstandenen Macken. Und so war ich gespannt darauf, was es mit dem letzten Sylt-Urlaub von Oma Lore, Opa Ludwig und Enkel Max auf sich hat.  

Zu Beginn erzählt der Autor von der Gegenwart mit seinen Großeltern, bis ihn irgendein Detail an vergangene Erlebnisse mit seinen Eltern, seinen Onkeln und Cousins erinnert. Diese nehmen viel Raum ein und sind mal peinlich, mal lustig, mal traurig und auch mal eklig. So geht das immer weiter. Die Großeltern kommen meist nur am Rande vor, und ihre Darstellung erweckte in mir keine Sympathie. Erst ganz am Ende spielen sie eine größere, tragische Rolle.

Schreiben kann Max Richard Lehmann definitiv, die Anekdoten über seine Familie lesen sich kurzweilig. Für mich waren es aber nur einzelne Geschichten, für einen Roman fehlten mir die Struktur und eine komplexere Handlung.