Rezension

Angela kämpft sich ins Leben zurück

Spur der Toten - Elaine Viets

Spur der Toten
von Elaine Viets

Bewertet mit 3 Sternen

Zum Inhalt:

Als ein Teenager bei einem tödlichen Autounfall ums Leben kommt, wird die Todesermittlerin Angela Richman gerufen und beginnt sofort zu ermitteln. Doch da ihre rasenden Kopfschmerzen, die sie bereits seit Tagen quälen, immer schlimmer werden, begibt sie sich in die Notaufnahme. Dort wird sie von dem Neurologen Dr. Porter Gravois behandelt und wieder nach Hause geschickt. Kurz darauf erleidet Angela gleich sechs Schlaganfälle. Zum Glück kann sie der Neurochirurg Dr. Jeb Travis Tritt gerettet. Ein schwerer und langer Genesungsprozess liegt nun vor ihr und nicht nur der. Denn Dr. Porter Gravois wird im Krankenhaus ermordet und sein Rivale Dr. Jeb Travis Tritt soll ihn ermordet haben. Doch Angela ist sich da nicht so sicher.

 

Meine Meinung:

Wir erleben die Handlung aus der Sicht von Angela. So lernen wir nicht nur sie kennen und erfahren, welche Aufgaben sie in ihrem Job hat, sondern bekommen durch sie auch ein Bild von den anderen für die Geschichte wichtigen Personen. So erfahren wir, was für Menschen die beiden Rivalen Dr. Tritt und Dr. Gravois sind. Ich finde, gerade durch sie wird deutlich, welchen Einfluss besonders die reiche Gemeinschaft im Ort auf alles hat. Unangenehme Dinge werden dann auch mal gern unter den Teppich gekehrt. Der Autorin ist es gelungen die Atmosphäre, die im Ort herrscht einzufangen, trotz das der größte Teil der Handlung im Krankenhaus spielt. Ebenso ist es ihr gelungen, mir den steinigen Genesungsweg von Angela deutlich vor Augen zu führen. Es ist wirklich bewundernswert, wie sie trotz allem versucht, sich selbst anzuspornen und mit allen Mitteln, die ihr zur Verfügung stehen, wieder gesund zu werden.

Gerade weil Angelas Genesung eine große Rolle in der Geschichte spielt, ist der eigentliche Kriminalfall meiner Meinung nach leider untergegangen. Es war interessant, sie bei ihrer Genesung zu begleiten, aber so richtig Spannung wollte bei mir nicht aufkommen.

Außerdem wirken die beiden Ärzte auf mich doch ziemlich flach. Sie sind beide arrogant und gerade Dr. Tritt scheint in einer Tour nur zu meckern. Da beide für die Geschichte wichtig sind, hätte ich sie mir facettenreicher gewünscht. Ebenso wie Angelas Freundin Katie, deren Reaktionen ich oftmals nicht nachvollziehen konnte. Sie schimpft mit Angela, anstatt sie zu unterstützen und das, obwohl sie eigentlich wissen müsste, welche Komplikationen nach Schlaganfällen auftreten können. 

 

Fazit:

Eine Geschichte über eine Frau, die versucht nach sechs Schlaganfällen mit den Folgen zurechtzukommen, den Kopf nicht in den Sand zu stecken und sich stattdessen wieder ins Leben zu kämpfen. Da ihr Kampf zurück in den Alltag einen großen Platz in der Geschichte einnimmt, geht der Kriminalfall meiner Meinung nach leider unter. Ebenso hätte ich mir die Ärzte facettenreicher gewünscht, da sie gerade für den Kriminalfall eine wichtige Rolle spielen.