Rezension

✎ Astrid Rosenfeld - Elsa ungeheuer

Elsa ungeheuer - Astrid Rosenfeld

Elsa ungeheuer
von Astrid Rosenfeld

Nie und nimmer habe ich mit der Lektüre gerechnet, die hier und jetzt vor mir liegt..

Zuerst hatte ich beim Lesen immer den Film "Forrest Gump" im Kopf. Nicht wegen der Story, sondern weil Forrest ja seine Geschichte erzählt und das mit einer Stimme, die ein wenig melancholisch angehaucht ist. Genau diese Stimme verband ich anfangs mit Karl, aus dessen Sicht dieses Buch geschrieben wurde. Ich fand, das passte einfach super und hat mich von Beginn an in die Geschichte mitgenommen. (auch wenn sich das irgendwann verlor - die Stimme, nicht das Mitnehmen)

Der Schreibstil der Autorin ist sehr speziell. Nicht zu speziell, aber doch wirklich außergewöhnlich. Es klingt alles sehr poetisch und doch nicht zu abgehoben. Ich finde, sie trifft einfach genau den richtigen Ton für dieses Werk. Ich bin sonst nicht so für einen gehobenen Text, aber hier war für mich einfach alles stimmig.

Auch die Story ist keine 0815-Abfertigung, was man beim Lesen des Klappentextes vielleicht annehmen könnte. Der ein oder andere Charakter bleibt vielleicht ein bisschen schwach, dafür sticht jemand wie Karl wunderbar heraus. Zwar hat mit der Anfang besser gefallen, aber auch das Ende ist nicht so verkehrt. Eine Geschichte, die man irgendwie schon kennt und doch ganz anders daherkommt.

Es ist jetzt nicht unbedingt eines meiner Lieblingsbücher, weil es halt so ganz speziell ist, aber auf jeden Fall hallt es lange nach und ich werde es Lesern empfehlen, die gerne auch mal etwas anderes als Mainstream lesen.

Ich kannte von Astrid Rosenfeld bisher kein Buch, aber ich werde mir nun ebenfalls "Adams Erbe" anschauen, welches ja auch richtig hoch gelobt wird.

©2016