Rezension

aufregendes Abenteuer

Auge um Auge
von Stephanie Madea

Bewertet mit 5 Sternen

View lebt abgeschottet in einem Labor und muss sich dort ständigen Versuchen unterziehen. Der Grund: Andere Menschen erblinden, wenn sie ihnen in die Augen sieht. View akzeptiert ihr einsames Leben zum Schutz ihrer Mitmenschen, bis sie den mysteriösen Zac trifft, der sie zur Flucht verleitet und ihr zeigt, dass nicht alles so ist, wie es ihr von den Forschern vorgemacht wurde. Bald müssen die zwei ihren Verfolgern entkommen und verschiedenste Gefahren überstehen...

 

„Auge um Auge“ ist der erste Band von Stephanie Madeas Moonbow Dilogie.

Die Geschichte ist unglaublich spannend und hält lauter Überraschungen und unerwartete Wendungen bereit, sodass es schwer ist, das Buch wieder aus der Hand zu legen.

View ist eine sehr sympathische und vor allem faszinierende Figur. Seit vier Jahren lebt sie, abgeschieden von der Außenwelt und anderen Menschen bis auf einigen Wissenschaftlern, in der Forschungseinrichtung, was die Entwicklung der jungen Frau natürlich beeinflusst hat. In vielen Bereichen benimmt sie sich und denkt noch wie der einstige Teenager. Gleichzeitig beweist sie auf der Flucht aber sehr viel Mut und Stärke: Da sie niemandem in die Augen sehen will, trägt sie schwarze Linsen. Völlig blind lässt sie sich von dem ihr noch fremden Zac durch die Wildnis leiten und fürchtet sich dabei weder von einer Flussüberquerung noch von einem Ritt auf einem Pferd. Ihre restlichen Sinne sind so geübt, dass sie sich trotz fehlender Sehfähigkeit gut zurechtfindet und sogar ihre Mitmenschen teilweise einschätzen kann.

Neben den Szenen um View und Zac gibt es noch zwei weitere Handlungsstränge. Eine Mutter und eine Großmutter suchen nach ihren seit mehreren Jahren vermissten Kindern. Obwohl man noch relativ wenig über beide Frauen erfährt, erhält man dadurch doch auch immer wieder Details über die Forschungseinrichtung und ihre Führungsfiguren.

Der Text ist sehr flüssig zu lesen und anschauliche Beschreibungen ermöglichen es, sich die Umstände gut vorzustellen. Dabei sind besonders die Beschreibungen aus Views „Sicht“ interessant – also was die blinde junge Frau wahrnimmt, wie sie sich orientiert und welche Schlüsse sie daraus zieht.

Das Ende des Buches... nein, eigentlich gibt es gar kein Ende. Plötzlich ist die Geschichte an einer sehr spannenden Stelle vorbei und es bleiben noch etliche Fragen offen. Zum Glück dauert es bis zur Fortsetzung nicht allzu lange, denn das Buch erzeugt so viel Spannung und Dramatik, dass man unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht.

 

Fazit:

Romantic Thrill mit einem Hauch Mystery heißt es auf der Verlagsseite. Die Romantik kommt noch etwas kurz, dafür gibt es umso mehr Spannung. Eine tempo- und auch aktionsreiche Geschichte, die den Leser mitnimmt und am Ende mit vielen offenen Fragen in ungeduldiger Erwartung auf die Fortsetzung zurücklässt.