Rezension

Berlin Anfang der 1930iger Jahre eine gfährliche Stadt

Goldstein - Volker Kutscher

Goldstein
von Volker Kutscher

Bewertet mit 4 Sternen

Wieder ein unglaublich komplexes Buch im Berlin der 1930iger Jahre, vor Beginn der Nazizeit. Gereon Rath, der mittlerweile mit Charlotte Ritter entweder in seiner Wohnung oder in der Wohnung von Charly und deren Freundin Greta zusammen wohnt, bekommt einen Sonderauftrag vom Vizepolizeipräsidenten Dr. Bernhard Weiß, da er schon einmal in Amerika war. Dort lebt seit 1914 sein Bruder Severin, den der Vater mittlerweile verleugnet.

Rath soll den amerikanischen Unterweltboss Abraham (Abe) Goldstein, einen Juden, rund um die Uhr überwachen. Der soll das auch ruhig bemerken. Im Hotel Excelsior sitzen Gereon Rath und die entsprechenden Kollegen an einem Tisch direkt gegenüber von Goldsteins Tür. Der erste gemeinsame "Ausflug" von Goldstein und dem ihm folgenden Gereon Rath ist absolut witzig, da der Amerikaner ihn austrickst. Das kostet ihn auch vier neue Räder für seinen Buick.

Charly Ritter hat zu der Zeit ihr Juraexamen bestanden und arbeitet am Amtsgericht Lichtenberg. Dort entwischt ihr eine junge obdachlose Frau, die ohne Fahrschein erwischt wurde und offensichtlich Angst vor der Polizei hat. Alexandra, die junge Frau, hatte sich ein paar Tage vorher mit ihrem Freund im KaDeWe einschließen lassen, um Geld, Schmuck usw. zu entwenden. Es gab in der Nacht eine Polizeirazzia, dabei wurde Benny von einem Polizisten getötet. Alex entkam.

Gereon langweilt sich; was er nicht weiß, Goldstein bewegt sich völlig frei in der Stadt, dank der Hilfe einer Hotelangestellten. Dazu kommt, dass Johann Marlow Rath zwingt für ihn etwas zu ermitteln, da einer seiner Geschäftspartner verschwunden ist. Es tobt ein Bandenkrieg.

Irgendwann berühren sich die Fälle von Gereon und Charly. Es kommt zu einem massiven Krach. Charly gerät in Lebensgefahr.

Und Goldstein konnte das tun, wofür er nach Berlin gekommen ist: seinem Großvater einen Gefallen tun.

Die Machtergreifung der Nazis lässt sich am Horizont schon erahnen, auch wenn Gereon glaubt, bis zur Olympiade 1936 hätte sich das erledigt.