Rezension

Berührend und stimmungsvoll

Der Duft des Regens - Frances Greenslade

Der Duft des Regens
von Frances Greenslade

Bewertet mit 4 Sternen

Kurze Inhaltsbeschreibung
Maggie und Jenny erleben eine glückliche Kindheit in den Wäldern Kanadas, die plötzlich endet, als ihr Vater bei einem Unfall ums Leben kommt.
Kurze Zeit darauf gibt ihre Mutter sie in die Obhut einer fremden Familie, die in der Stadt lebt, und holt sie trotz Versprechen nicht mehr ab.
Maggie und Jenny sind von nun an allein und lernen, zusammenzuhalten.
Jahre später macht sich Maggie dann auf die Suche nach ihrer Mutter …

Meinung
Dieser Roman hat mich von den ersten Seiten an in seinen Bann gezogen.
Frances Greensdale beschreibt die weite und wilde Natur Kanadas so bildhaft, dass man glaubt den Geruch der Wälder oder nein, sogar passend den „Duft des Regens“ zu riechen.
Ihr Schreibstil ist so detailliert und intensiv, dass es nicht lange dauert, bis auch die Charaktere zum Greifen nah sind und man früher oder später mit der Protagonistin Maggie, sympathisiert.
Sie erzählt die Geschichte aus der Ich-Perspektive, rückblickend, beginnend mit ihrer Kindheit, bevor all das Unglück geschah, das den beiden Schwestern widerfährt.
Trotz der recht melancholischen Atmosphäre, ist diese Geschichte in meinen Augen gar nicht so bedrückend, oder zu dramatisch sondern eher lebensbejahend und fröhlich.
Vielleicht liegt dies an Maggies unerschütterlichem Naturell, der sie immer wieder in die Wälder lockt und sie mit einem unglaublichen Talent zu überleben ausstattet.
Der Autorin ist es allerdings auch sehr gut gelungen, mit einer gewissen Tiefe die Sehnsucht und die Hoffnung zu beschreiben, die beide Schwestern durch diese Geschichte begleitet.
So begann ich, mit den Charakteren zu hoffen und zu bangen, zu lachen und zu schweigen, je nach Verlauf und Ereignis.
Die Handlung bleibt trotz des roten Fadens (die Suche nach der Mutter) tatsächlich recht abwechslungsreich und beinhaltet die eine oder andere überraschende Wendung.
Bis zum Schluss stellt sich die Frage, warum Maggies und Jennys Mutter so handelte und diese Frage wird zwar beantwortet, jedoch gebe ich zu, dass mich die Antwort darauf überhaupt nicht zufriedenstellte.
Trotz der Auflösung blieben mir noch offene Fragen, die mich auch im Anschluss noch etwas störten. Entweder habe ich also ein für mich wichtiges Detail tatsächlich völlig überlesen oder es war einfach nicht vorhanden.

Fazit
„Der Duft des Regens“ ist eine berührende Geschichte, die den Zauber Kanadas mitsamt seiner Kultur beschreibt.
Mit einer wunderschönen, leicht melancholischen Stimmung, ist es trotz der tragischen Ereignisse eine hoffnungsvolle und lebensbejahende Geschichte.
Auch wenn die Auflösung mich nicht so zufriedenstellte, konnte mich die Geschichte von Anfang bis Ende fesseln.