Berührend,überraschend,schockierend
Bewertet mit 4.5 Sternen
Der 16-jährige Seth treibt im Meer, Wellen schlagen über ihm zusammen, er ringt um Atem, kämpft um sein Leben, aber vergebens-er stirbt.
Und wacht auf. Er liegt auf dem Fußweg vor einem verlassenen Haus in einer verlassenen Straße in einer verlassenen Stadt. Bald erkennt er das Haus als sein Haus aus seiner Kindheit in England wieder, das seine Familie nach einem schrecklichen Ereignis verlassen hat, um nach Amerika zu ziehen. Ihm wird klar, dass er in seiner persönlichen Hölle erwacht ist, am Ort seiner größten Schuld.
Das Buch beginnt mit einer sehr spannenden Szene, nämlich Seths Todesszene. Schonungslos beschreibt der Autor den Kampf ums Überleben und Seths Tod. Und das alles passiert mit einer Distanz, die der Autor erreicht, in dem er ausschließlich von „dem Jungen“ spricht. Das zieht sich auch durch die ersten Szenen nach Seths Erwachen. Denn anfangs kann sich Seth an nichts erinnern-nicht einmal seinen eigenen Namen. Stück für Stück kommen seine Erinnerungen zurück und man lernt den Protagonisten kennen und mögen. Das Buch bietet sehr viele Überraschungen. Obwohl es schon im Klappentext mit Matrix und Inception verglichen wird, habe ich etwas komplett anderes erwartet, doch Seth und ich hätten uns nicht mehr irren können. Jede Idee, die ich hatte, hätte nicht mehr widerlegt werden können und ich wurde immer und immer wieder überrascht und schockiert und berührt. Nachdem die Bedeutung dieser Buchwelt erklärt wurde, hätte ich mir noch eine große Überraschung gewünscht, die zwar kam, aber nicht so schockierend, wie ich es mir gewünscht hätte. Das Buch hat ein offenes Ende, das ein riesiges Fragezeichen zurücklässt und mich an allem zweifeln lässt, was genau zur Atmosphäre des gesamten Buches passt.
Das Buch war richtig gut-berührend, überraschend, schockierend!