Der Titel ist Programm
Bewertet mit 3.5 Sternen
Der neue Roman von Patrick Ness beginnt dramatisch. Als Leser ist man dabei wie ein Junge stirbt, er ertrinkt. Aber er stirbt nicht wirklich oder doch? Jedenfalls erwacht er allein in einer Welt, die ihm bekannt ist aber doch ganz fremd. Mehr möchte ich eigentlich zum Inhalt nicht sagen, denn das Geheimnisvolle ist eine große Stärke des Romans. Die ganze Zeit rätselte ich mit, warum passiert das, wo ist er, ist alles Einbildung. Nicht alle Fragen wurde beantwortet es machte Freude den Jungen Seth bei seiner Entwicklung in dieser Welt zu begleiten.
Seth gewinnt durch Rückblicke auf seine Vergangenheit an Struktur. Obwohl er kein Protagonist ist, der mir wirklich ans Herz gewachsen ist. Immer blieb etwas Abstand, weshalb es mir nicht immer leicht fiel, mitzufiebern. Patrick Ness Stärke liegt meiner Meinung nach nicht unbedingt bei den Charakteren, sondern bei den Bildern, die er in meinem Kopf entstehen ließ. Die neue Welt von Seth konnte ich mir sehr gut vorstellen und zum Teil sogar fühlen. Deshalb gefiel mir besonders der Anfang des Buches, wo Seth die neue Welt kennenlernte. In der Mitte des Romans gab es für mich einige Längen, während das Ende wieder sehr abwechslungsreich ist.
Irgendwie ließ mich der Roman sehr zwiespältig zurück. Einerseits gefiel mir die Idee des Romans, der Schreibstil ist angenehm und bildgewaltig, die Protagonisten sind interessante Charaktere. Anderseits ist mir der Charakter Seth nicht so nahe gegangen, wie er vielleicht sollte, der Roman weiß einige Längen auf und das Ende kam abrupt und ließ mich zum Teil fraglos zurück.
Trotzdem möchte ich den Roman jedem empfehlen, um sich auch ein eigenes Bild zu machen, denn die Thematik ist sehr interessant und es ist mal etwas ganz anderes ist.