Rezension

Sehr düster, aber gut

Mehr als das - Patrick Ness

Mehr als das
von Patrick Ness

Bewertet mit 3.5 Sternen

Als Seth wieder aufwacht, ist alles anders. Das letzte, woran er sich erinnern kann, ist dass er in's Meer gegangen ist, um seinem Leben ein Ende zu machen.Und jetzt ist er wieder am Leben, obwohl er eigentlich schon tot war. Allerdings ist ihm der Ort, an dem er sich nun befindet, zunächst vollkommen unbekannt. Und was besonders seltsam ist: Er ist ganz allein. Keine anderen Menschen, keine Tiere, kein Strom. Wo sind sie alle hin und warum ist nur er hier? In seinem "anderen" Leben wohnt er in den USA, hat Familie, Freunde, seine Schule, alles. Naja, fast alles. Seinen Freund Gudmund hat er nicht mehr, seitdem bekannt wurde, dass die beiden zusammen waren.

Als er schließlich doch zwei weitere Jugendliche findet, die ebenfalls nicht eines natürlichen Todes gestorben sind, machen sie sich gemeinsam auf die Suche nach? Was auch immer...

Meine Meinung

Kaum hatte ich das Buch angelesen, war ich auch schon mitten drin in düsterer Stimmung. Und diese hält wirklich sehr lange an. Die Einsamkeit und das verzweifelte Gefühl werden dabei sehr gut deutlich gemacht. Ich mag mir kaum vorstellen, ganz allein zu sein.

Zu Beginn ist dabei alles sehr anonym, da kein Name genannt wird. Aber der "Junge" träumt zwischendurch aus seinem alten Leben, und nach und nach fällt ihm vieles wieder ein, unter anderem auch sein Name.

Es geht viel um Schuldgefühle, Toleranz und sexuelle Orientierung. Ich finde es dabei schwierig, darüber zu berichten, ohne zu viel zu verraten. Einerseits herrscht hier Endzeitstimmung, unsere Welt ist leer, das eigentliche Leben findet in einer Parallelwelt statt. Das erinnerte mich beim Lesen häufig an die Matrix. Doch oft fragt sich Seth, ob auch sein jetziges Leben vielleicht genauso wenig real ist.

Sehr deutlich fällt mir der emotionale Anteil in Seth's Träumen auf, während seine Wachphasen sehr distanziert wirken.

Leider ist mir das Ganze zu lang, vielleicht nötig, um all die Traumphasen unter zu bringen, aber dafür passiert mir insgesamt einfach zu wenig. Zudem lässt das Ende vermuten, dass es einen 2. Teil gibt.

Unterm Strich

Sehr düster und zu lang, aber die Idee ist sehr interessant.