Rezension

Blockbuster fürs Kopfkino

Infinitum, Die Ewigkeit der Sterne - Christopher Paolini

Infinitum, Die Ewigkeit der Sterne
von Christopher Paolini

Bewertet mit 4 Sternen

Wir schreiben das Jahr 2257, Kira Navarez ist eine junge Xenobiologin, die davon träumt, fremde Welten zu erforschen. Um einen fernen Planeten zu erforschen, begleitet Kira die Crew. Doch auf diesem Planeten geschieht etwas, mit dem selbst Kira nicht gerechnet hätte. Bei einem Sturz in eine Felsspalte findet sie etwas, was die gesamte Welt, das gesamte Universum verändern könnte oder eher noch wird.

Das Christopher Paolini der Autor der Eragon Reihe ist, brauche ich eigentlich nicht mehr betonen. Allerdings finde ich, dass alleine die Thematik zwischen einer Fantasygeschichte rund um Drachen und deren Reiter und einem Sci-Fi-Buch sich völlig unterscheiden und so war ich mächtig gespannt auf Infinitum.

Der Autor hat einen absolut bildgewaltigen Schreibstil, dass muss man ihm einfach lassen. Dabei muss man hier aber auch einfach aufpassen, denn hier prasseln natürlich viele Eindrücke auf den Leser ein. Man spürt aber auch, wieviel und wie intensiv der Autor sich mit der gesamten Thematik rund um die Technik beschäftigt hat. Allerdings schweift er dabei auch immer mal wieder weit ab oder besser noch, er holt oft weit aus. Für mich drückte das leider immer wieder die Spannung nach unten, wobei es grundsätzlich schon schwierig ist, auf weit über 900 Seiten Spannung aufrecht zu erhalten.

In einer Kritik las ich, dass der Autor sich an vielen bereits bekannten Elementen bedienen würde, allerdings kann niemand das Rad neu erfinden und ich fand, dass es Paolini wirklich sehr gut gelungen ist, diese Geschichte zu seiner eigenen werden zu lassen.

Das Worldbuilding ist ohne Frage einfach gigantisch. In dieser noch recht fernen Zukunft ist es den Menschen gelungen, einige Planeten zu erforschen, teilweise auch zu besiedeln und auch auf fremde Wesen sind sie gestoßen. Das ist natürlich absolut umfangreich und komplex und für mich zumindest, keine Geschichte, die man mal eben nebenbei lesen kann. Man muss sich Zeit nehmen, hier abzutauchen, damit man einfach die gesamten Zusammenhänge verbinden kann.

Die Protagonistin Kira ist zwar recht sympathisch, blieb mir aber weitestgehend fern. So eine richtige Verbindung zu ihr konnte ich nicht aufbauen. Nichtsdestotrotz habe ich sie recht gerne begleitet auf ihrer Reise. Nebencharaktere sind zahlreich, umfangreich, anders, auch hier muss man sich darauf einlassen, aber man erhält von ihnen viele Einblicke und Eindrücke.

Mein Fazit: ein absolut komplexes Werk das für mich zwischen langatmig und spannend schwankte. Absolut punkten konnte der Autor hier mit seinem enormen Worldbuilding, bei dessen Entwicklung ich echt gerne mal zugeschaut hätte, um zu sehen, wie diese Welten entstanden sind. Eine leichte Handlung führt durch eine gigantische Welt. Wer so etwas mag, ist hier genau richtig.