Rezension

Abgebrochen - der Nahduft der Langeweile

Infinitum, Die Ewigkeit der Sterne - Christopher Paolini

Infinitum, Die Ewigkeit der Sterne
von Christopher Paolini

Kira ist Xenobiologin, das heißt, sie befasst sich mit fremden Lebensformen. Als Forscherin ist sie mit einem Team im Weltall unterwegs und untersucht, ob neu gefundene Himmelskörper belebt sind und ob diese Lebewesen mit menschlichem Leben kompatibel sind oder eine Gefahr darstellen. Bei der Erkundung einer zukünftigen Kolonie fällt sie in eine Felsspalte und macht eine erstaunliche Entdeckung. Als ihr Team sie gerettet hat, muss sie feststellen, dass ihr Körper wie von einer neuen Haut überzogen ist - und nicht nur das, sie spürt auch ein fremdes Bewusstsein. Anscheinend hat sich eine fremde Lebensart mit ihr verbunden. Gleichzeitig werden die bewohnten Planeten von anderen Außerirdischen angegriffen...

Was das Xeno/Skin Suit/Soft Blade mit den Aliens/Greifern/Jellys zu tun hat, habe ich nicht verstanden - und auch noch so manches Andere nicht. Der dicke Wälzer hat 960 Seiten, und normalerweise liebe ich es, in lange Geschichten einzutauchen, doch hier habe ich feststellen müssen, dass meine Gedanken immer wieder abschweiften. Die Protagonistin Kira bleibt mir fern; die Zusammenhänge habe ich nicht verstanden; die Kämpfe sind nervend; der Stil manchmal grottig. Wieder einmal jemand, der die Welt retten muss und plötzlich Fähigkeiten zeigt, die überhaupt nicht zum eigenen Charakter passen. Mag sein, dass sich irgendwann alles zusammenfügt und einen Sinn ergibt, aber nach 270 Seiten habe ich aufgegeben und lieber ein anderes Buch begonnen.

Eine kleine Kostprobe:

"In diesem Moment zerbrach etwas in ihr, so wie ein Stab aus Glas zerspringt, und danach fügten sich überall in ihrem Bewusstsein Bruchstücke und Splitter zusammen und fanden wie Puzzleteile von selbst die passenden Lücken. Und mit dem Füllen der Lücken stellte sich ein tiefes Gefühl der Vollständigkeit ein.

Zur ihrer Erleichterung schloss sich das Xeno fest um ihre Finger, eine dünne, flache Klinge schoss aus ihrer Hand und zertrennte den Panzer des Aliens. Die Kreatur schlug heftig aus, ihre Tentakel wanden und verschlangen sich in ohnmächtiger Raserei.

Kurz darauf spross ohne ihr Zutun ein Nadelkissen schwarzer Dornen aus der Klingenspitze und drang in jeden Teil des Jellys ein. Ihr Schwung nahm das Alien an die andere Wand des Frachtraums mit. Da bohrten sie sich fest, und die Nano-Nadeln spießten den Jelly an den Schiffsrumpf.

Ein Beben durchlief die Kreatur, und sie schlug nicht mehr um sich, auch wenn die Tentakel weiter hin und her flatterten wie Wimpel in einer schwachen Brise. Und der Nahduft des Todes legte sich über den Raum."

Und nach diesem Abschnitt habe ich dann endgültig abgebrochen. Nein, Herr Paolini, auch wenn Sie, wenn Sie im Nachwort schreiben, das Buch mehrfach umgearbeitet haben - für mich "funktioniert" es einfach immer noch nicht.

Kommentare

wandagreen kommentierte am 18. April 2021 um 20:50

:DDD.

Manchmal muss es einfach sein, dass man einen aufgeschlagenen Roman wieder zuschlägt.