Rezension

Bösland – Sind Erinnerungen an die Vergangenheit immer wahr?

Bösland - Bernhard Aichner

Bösland
von Bernhard Aichner

Bewertet mit 4.5 Sternen

Autor: Bernhard Aichner | Titel: Bösland Verlag: Bösland | Seiten: 448 Preis: eBook 15,99 € | print 20,00 € Bösland ist das 12. Buch von Bernhard Aichner. Er legt hier einen Thriller in Reinform vor. Aichner hat schon einige Bücher veröffentlicht, dazu auch 2 Serien. Eine Verfilmung seiner Totenfrau-Trilogie ist in Vorbereitung. Eine interessante Leseprobe auf vorablesen.de hat mich dazu bewogen mich für das Buch zu bewerben, ich hatte das Glück das ich ausgewählt wurde und so durfte ich an der Leserunde teilnehmen.

Klappentext

Sommer 1987. Auf dem Dachboden eines Bauernhauses wird ein Mädchen brutal ermordet. Ein dreizehnjähriger Junge schlägt sieben Mal mit einem Golfschläger auf seine Mitschülerin ein und richtet ein Blutbad an. Dreißig Jahre lang bleibt diese Geschichte im Verborgenen, bis sie plötzlich mit voller Wucht zurückkommt und alles mit sich reißt: Der Junge von damals mordet wieder …

Inhalt
Ben, im Alter von 13 des Mordes an einer Freundin auf dem Dachboden verurteilt, und danach in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen, wird Jahre später von einer Therapeutin behandelt die ihm damals bereits geholfen hat. Ein Bild das er sieht, bringt die alten, verloren geglaubten Erinnerungen zurück, er begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit und es wird alles noch einmal aufgerollt was er damals erlebt hat.

Cover
Das Cover ist sehr schlicht gehalten und wartet nur mit dem Titel in einer leicht aggressiven und kindlich wirkenden Schriftart mit dem Titel auf. Im Laden fällt dies bestimmt auf, da es doch sehr markant ist und bestimmt den ein oder anderem zum Lesen des Klappentextes bringen wird.

Bewertung
„Bösland“ – ein böses Land? Was will man mit dem Titel des Buches sagen? Die Story um den erhängten Vater der von seinem Sohn gefunden, eine brutal ermordete Schülerin zeigt uns dies auf. Aichner lässt direkt am Anfang „die Katze aus dem Sack“ und erklärt, warum das Buch diesen Titel trägt und was damals passiert ist in kurzen Worten. Die Grundlage der gesamten Story liegen 30 Jahre zurück, tragen aber das gesamte Buch komplett und sind auch immer wieder mal Thema in der Story.
Aichner hat in einer Mischung aus Kapiteln geschrieben, wir bekommen abwechselnd Einträge, die fast schon mal einem Tagebuch ähneln, und dann Dialoge zwischen den einzelnen Charakteren der Story. Alle Kapitel sind sehr kurz gehalten, doch es entwickelt sich regelrecht ein Sog, so das man immer weiter lesen will, wissen will wie es weitergeht und was nun als nächstes geschieht. Da ich spoilerfrei rezensieren möchte, lasse ich all zu viele Hinweise oder Antworten hier im Text komplett weg, das würde die Spannung was denn nun überhaupt los war und ist dem Leser komplett nehmen. Die Kapitel und die Schreibweise passen sehr gut zu so einer Story, man lernt die Hauptfiguren und ihr Seelenleben dabei sehr gut kennen und kann so mit ihnen leiden oder lernt sie zu hassen.

Wer mich kennt, weiß das ich viel extreme und sehr harte Literatur lese. Aber auch einen guten Thriller, der hier vorliegt, bin ich niemals abgeneigt. Die Spannung bleibt über den gesamten Roman erhalten, nur leider ist mir das Ende und die Auflösung der Story dann etwas zu kurz geraten. Für mich bleiben auch noch ganz wenige Fragen offen, aber das tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Ich kann euch das Buch nur empfehlen, wenn ihr gerne Spannungsliteratur lest, die nicht ins extreme und brutale geht.

Fazit: Durchdachter Thriller mit interessanten Charakteren und klasse Story.