Rezension

Briefe der Liebe und Verbundenheit

Eine Liebe über dem Meer - Jessica Brockmole

Eine Liebe über dem Meer
von Jessica Brockmole

Bewertet mit 4 Sternen

Im März 1912 erhält die Dichterin Elspeth Dunn ihren ersten Fan-Brief - noch dazu aus Amerika. Der Brief stammt von dem 20-jährigen Studenten David Graham aus Urbana, Illinois, der ihr neuestes Buch während eines Krankenhausaufenthaltes gelesen hat und fasziniert von dessen Inhalt war. Der Mann, der Abenteuergeschichten über alles liebt, verlor sein Herz an die Gedichte dieser jungen Frau. Elspeth, die auf der Isle of Skye lebt, ist sehr erfreut über die Nachricht und beschließt, dem jungen Mann zu antworten.

 

Ein Briefwechsel entsteht, der über viele Jahre andauert. Anhand ihrer Schriftstücke lernen sich die jungen Leute immer besser kennen und helfen einander, so will zum Beispiel Student David alles, nur nicht Medizin studieren, wie es seinem Vater für ihn vorschwebt. Auch Elspeth offenbart sich dem jungen Mann, denn sie hat beispielsweise noch nie die Insel verlassen, auf der sie geboren wurde, weil sie panische Angst vor Wasser hat. Sie berichten einander viel Privates und kennen bereits nach kurzer Zeit einander besser, als die Menschen in ihrer Umgebung. Doch dieser Freundschaft stellt sich ein lebensveränderndes Ereignis in den Weg: Der 1. Weltkrieg.

 

Im Jahr 1940 findet Margaret Dunn durch Zufall einen Brief eines Amerikaners an eine gewisse "Sue". Als sie ihre Mutter danach fragt, antwortet diese nur ausweichend und verschwindet kurze Zeit darauf. Doch Margaret ahnt, dass es mit diesem Brief mehr auf sich haben muss, als nur eine fehlgeleitete Sendung. Sie beginnt, inmitten der Kriegswirren des 2. Weltkrieges, zu recherchieren, in wie weit dieser eine Brief in Verbindung mit ihrer Mutter Elspeth steht und warum diese so traumatisch reagiert hat, als sie ihn fand. Für Margaret wird es eine Reise in die Vergangenheit ihrer Mutter und in ihren kühnsten Träumen hätte sie nie damit gerechnet, was sich in derselben verbirgt ...

 

 

Briefe der Liebe und Verbundenheit! Der Plot des Buches wurde ausschließlich in Briefform erarbeitet. Faszinierend fand ich, wie die Autorin es geschafft hat, Dinge des täglichen Lebens, die ausschlaggebend für die Handlung des Buches waren, in Briefform darzustellen, sodass der Leser zwar "nur" einen Brief las, jedoch bildlich vor Augen hatte, was die betreffenden Personen getan hat. Die Figuren wurden authentisch und facettenreich erarbeitet, wobei ich jedoch zwischendrin immer wieder kleine Probleme hatte, mich in die Figuren einzufühlen, was jedoch definitiv daran liegt, dass ich ein völlig anderer Charakter bin, als die in dem Buch dargestellten. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm zu lesen, sodass ich das Buch in einem Rutsch gelesen habe.