Rezension

Mit ganz viel Gefühl...

Eine Liebe über dem Meer - Jessica Brockmole

Eine Liebe über dem Meer
von Jessica Brockmole

Inhalt:
Die Geschichte... nein der Briefwechsel beginnt damit das Elspeth einen Brief von einem jungen College-Studenten aus den USA erhält. Dieser schreibt ihr, dass er einen ihrer Gedichtbände gelesen hat und wie begeistert er davon ist.
Der Briefkontakt zwischen Elspeth und David bleibt bestehen und die beiden erzählen sich eine Menge, werden Freunde. Es gibt nichts, worüber die beiden nicht erzählen. Das irgendwann tiefere Gefühle entstehen ist nur eine Frage der Zeit, denn Elspeth ist mit ihrem Leben nicht ganz so glücklich.
Kaum das sie sich finden, trennen sich ihre Wege durch den ersten Weltkrieg. Denn David ist versessen darauf sich als Amerikaner freiwillig zu melden.
Jahre später gelangt Elspeths Tochter Margaret an einen Brief und beginnt mit der Recherche um eine mysteriöse "Sue".

Meinung:
Schreibstil: Es handelt sich bei diesem Buch um einen Briefroman. Trotz der für unsere Zeit doch verhältnismäßig alten Sprache, hatte ich zu keine Probleme mit dem lesen. Die Geschichte erfährt man nach und nach durch den Briefwechsel von verschiedenen Personen, vorrangig durch Elspeth und David.
Meinung: Ich war etwas skeptisch, als ich mit dem lesen begann. Einen Briefroman hatte ich noch nie und auch die Tatsache, das er in den frühen 90ern zu Kriegszeiten spielt, hat mich jetzt nicht gerade umgehauen. Aber man soll ja alles einmal probieren. Das Buch fängt mit ein paar geschriebenen Zeilen der Programmleiterin des Diana Verlags an (jedenfalls ist das bei meinem Leseexemplar so). Allein diese Zeilen haben mich noch neugieriger werden lassen.
Meine ersten Erfahrungen mit einem Briefroman, waren entgegen meinen Erwartungen, alles andere als schlecht. Auch die Sprache in den Briefen hat mich nicht gestört und die Seiten flogen dahin. Ich kann es nicht fassen wie oft mein Herz doch einen kleinen Satz gemacht hat, so berührt war ich. (Mir doch egal wenn ihr das schnulzig findet. :P)
An dieser Stelle würde ich jetzt über die Charakteren etwas erzählen, dass ist aber gar nicht so einfach. Ich habe Elspeth als eine unabhängige Frau in Erinnerung. Nachdem ihr Mann in den Krieg zieht, kümmert sie sich allein um das Haus. Zwar ist sie mit dieser Situation nicht zu frieden, aber sie macht das alles andere als schlecht. Die aufkommenden Gefühle zu David waren für mich nur eine Frage der Zeit. Man konnte das gut in dem Briefwechsel der beiden nachvollziehen.
Ich glaube David hat eine impulsive Art an sich, das kam jedenfalls bei mir so an. Teilweise konnte ich seine Euphorie nicht ganz nachvollziehen, grade was das Kriegsgeschehen anging. Ich könnte das auch bei keinem anderen nachvollziehen. Trotzdem war der Charakter nicht schlecht, ich mochte ihn dennoch.
Wir lernen auch Margaret etwas kennen, sowie deren Verlobten Paul. Aber auch Elspeths Bruder Finlay und andere Freunde oder Verwandte schreiben einen oder auch mehrere Briefe, die zu der Geschichte beitragen. Besonders die Geschichten um Margaret und Finlay fand ich noch sehr interessant.
Nach diesem Erlebnis, würde ich ohne zu zögern wieder zu einem Briefroman greifen. Erst recht wenn er von dieser Autorin kommt. Ich habe nicht damit gerechnet, dass mich dieses Buch so tief berührt. Ernsthaft, ich brauchte Taschentücher. Während des Lesens habe ich einfach nur gebetet, das sich Elspeth und David doch noch bekommen. Wenn Ihr keine Probleme mit der Sprache aus den frühen 90ern und einem Briefroman habt, dann lest dieses Buch!

Fazit: Mein erster Briefroman, der mich sehr berührt hat. Die Geschichte ist einfach nur schön, mit Herzschmerz-Garantie. Dieses Buch hat mich bis zum Ende nicht losgelassen... einfach mit ganz viel Gefühl!