Rezension

Chronologie einer Entführung

Die Seele des Bösen - Vermisst - Dania Dicken

Die Seele des Bösen - Vermisst
von Dania Dicken

Voller Vorfreude machen sich Matt, Sadie, Libby mit der kleine Hayley auf den Weg nach London. Sadie wird an einer Profiler-Tagung, die von Andrea, einer geschätzten Kollegin und Freundin, organisiert wurde, teilnehmen. Während die beiden Frauen arbeiten, ist der Rest der Familie zusammen mit Andreas Tochter Julie auf Sightseeing-Tour. In einem Moment, in dem sich Matt um Hayley kümmert, sind die beiden Teenager Julie und Libby plötzlich verschwunden. Matt alarmiert sofort , Sadie und Andrea, denn ihm ist sofort klar dass etwas schlimmes passiert ist. Die verzweifelte Suche beginnt, unterstützt durch Sadies Kollegen Nick Dormer, der ebenfalls an der Tagung teilnimmt. Gerade als die Fahndung erste Erfolge zeigt, sieht sich Matt plötzlich auf sich selbst gestellt in einem fremden Land.

Die Handlung beginnt ganz gemächlich. Die Autorin schildert den neuen Alltag mit Baby der Familie, die Aufregung und Vorfreude auf die Europareise, das fröhliche Hallo bei der Ankunft. Dann bricht out of the blue der Schrecken über die Familien herein. Was mir sehr gut gefallen hat, war die Erzählweise der weiteren Ereignisse. Es liest sich wie ein Polizeiprotokoll. Dabei wechselt die Autorin zwischen den Bemühungen der verwaisten Eltern und dem Schrecken der entführten Mädchen hin und her. Dadurch kommen beide Seite des Verbrechens ein Gesicht und es entsteht eine fast unerträgliche Spannung. Zu Beginn hatte ich fast Mitleid mit den Entführern, die ausgerechnet die Töchter zweier erfahrenen Profilerinnen als Opfer wählen. Das legte sich aber angesichts des brutalen Vorgehens recht schnell. Interessant waren auch die Unterschiede in den Arbeitsweisen von FBI und englischer Polizei, die am Rande thematisiert wurden.

Das Ende der Thrillerhandlung ist dieses Mal sehr dramatisch und es war das erste Mal, dass ich ein Taschentuch benötigt habe. Getröstet hat mich, dass Matt zum Helden wird und zeigen kann, wie sehr er seine Frau liebt.