Rezension

Das kann die Autorin besser

Tief im Schatten -

Tief im Schatten
von Viveca Sten

Bewertet mit 3 Sternen

Der erste Fall „Kalt und still“ für die Polizistin Hanna Ahlander hat mir im Jahr 2022 sehr gut gefallen. Entsprechend habe ich mich auf den nun erschienenen zweiten Fall von Hanna Ahlander „Tief im Schatten“ der Autorin Viveca Sten gefreut. Der große Pluspunkt des Krimis ist für mich das Ermittler-Duo Hanna Ahlander und Daniel Lindskog. Sie sind mir beide sehr sympathisch und ich begleite sie außerordentlich gerne bei ihren Ermittlungen. Allerdings blieb mir das Privatleben der beiden Ermittler dieses Mal zu oberflächlich in den Kriminalfall einbezogen. Daniel und seine Partnerin Ida stecken in einer Beziehungskrise. Sie haben völlig unterschiedliche Bedürfnisse an ihre Beziehung. Durch die sechs Monate alte Tochter der beiden wird die Situation zusätzlich verkompliziert.

Viveca Sten packt in diesem Krimi mehrere wichtige Themen an. Doch leider behandelt sie alle zu oberflächlich. Meiner Meinung nach hätte sie sich besser auf ein Thema konzentriert und dieses entsprechend intensiv und tief behandelt. So streifen wir die Themen Spielsucht, Alkoholismus, häusliche Gewalt, Aufwachsen in einer Sekte, ungewollte Kinderlosigkeit nur, statt in die Tiefe zu gehen und diesen Themen die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken. Das ist sehr schade und nimmt dem Buch viel Potential.

Zudem hat mich enttäuscht, dass der Kriminalfall in jeder Hinsicht viel zu vorhersehbar war. Der Spaß an der eigenen Mörderjagd wird der Leserschaft damit genommen. Da mir schnell klar war, worauf das Buch hinausläuft, gab es für mich keine Spannung, die mich am Ball gehalten hat. Somit musste ich mich immer wieder motivieren, die Geschichte weiterzulesen.

Zum Schluss bleibt mir nur die Hoffnung, dass die Autorin bei ihrem nächsten Fall um die Ermittlerin Hanna Ahlander mehr in die Tiefe geht und auch einen spannenderen Plot-Twist ersinnt.